Altenpflegerin bringt Essen

Eine Pflegeassistentin bringen einem Senioren das Abendessen (Symbolfoto) (Foto: picture alliance / Shotshop | Monkey Business 2)

Schwierig, eine Wohnung zu finden: Eine Pflegeassistentin verrät, was sie verdient

Über Geld spricht man nicht? Oh doch! Wir machen jede Woche mit Menschen aus Hamburg den Kassensturz. Heute: eine Pflegeassistentin.  

Ich bin Gesundheits- und Pflegeassistentin und arbeite in einem Hamburger Pflegeheim. Besonders liebe ich die Arbeit auf der Demenzstation, auch wenn das vielleicht erst einmal komisch klingt. Das liegt daran, dass viele sich die Atmosphäre auf so einer Station deprimierend vorstellen, aber ich empfinde das nicht so.

Natürlich kommt es auch einmal vor, dass ein Bewohner oder eine Bewohnerin aggressiv reagiert, wenn ich das Zimmer betrete. Dann gehe ich raus und komme noch mal rein und oft werde ich dann nicht mehr mit „Geh weg!“, sondern mit „Mein Schatz ist da!“ begrüßt. 

Das sind die Aufgaben der Pflegeassistentin

Ich helfe beim Duschen, messe Blutdruck und Blutzucker, verteile Medikamente und füttere Bewohner, die nicht mehr selbst essen können. In der Ausbildung hab ich auch „Biografiearbeit“ gelernt, da unterhält man sich mit den alten Menschen über ihre Kindheit und ihr Leben, das ist sehr spannend.

Ich mache auch mal Scherze und freue mich, wenn ich jemanden zum Lachen bringen kann. Was mir auch viel Energie gibt, ist die Anerkennung der Angehörigen, wenn sie sehen, dass ich lieb zu ihrem Vater oder ihrer Mutter bin. Das sind die schönen Seiten des Berufs, aber es gibt natürlich auch Schattenseiten. Einmal sagte die Tochter einer Bewohnerin zu mir: „Oh Gott, wie sehen Sie denn aus!“ Da hatte ich viele Tage ohne Pause gearbeitet, weil so viele Kolleginnen krank waren.

Schwierig, mit dem Gehalt eine Wohnung zu finden

Es kommt auch vor, dass ich gerade auf dem Heimweg bin, und dann ruft meine Chefin an und fragt, ob ich – bitte, bitte – noch beim Verteilen des Abendbrots helfen könne, es sei sonst niemand da. Das mache ich, aber nicht für die Chefin, sondern für die alten Leute.

Das könnte Sie auch interessieren: Pflegekräfte vor Abschiebung: Lasst uns arbeiten!

Ich verdiene 2608,19 Euro brutto als Grundgehalt, mit Sonntagsdiensten und Zuschuss zum Profi-Ticket komme ich auf knapp 2750 Euro brutto und 1970 Euro netto. Dafür eine Wohnung zu finden in Hamburg ist echt schwer, aber mit meiner Ausbildung kann ich mir aussuchen, wo ich arbeite. Ich habe schon bei einigen Heimen und Pflegediensten im Umland angerufen und alle haben mich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp