Such- und Rettungskräfte graben sich durch die Trümmer, die das Eaton-Feuer in Los Angeles hinterlassen hat.

Such- und Rettungskräfte graben sich durch die Trümmer, die das Eaton-Feuer in Los Angeles hinterlassen hat. Foto: Jae C. Hong/AP/dpa

Feuerwehr in L.A. macht Fortschritte –Starkwinde flauen ab

Seit mehr als einer Woche kämpfen Tausende Feuerwehrleute in Südkalifornien gegen verheerende Brände an. Nun gibt es erstmals ein Lichtblick.

Der Großeinsatz der Feuerwehr zahlt sich aus: Langsam gewinnen die Löschteams im Großraum Los Angeles die Oberhand gegen die verheerenden Feuer, doch das Ausmaß des Schadens ist schwer zu fassen.

Gut eine Woche nach Ausbruch des tödlichen „Eaton“-Feuers nahe Pasadena ist dieser Großbrand nun fast zur Hälfte unter Kontrolle. Auch das großflächige „Palisades“-Feuer am Westrand von Los Angeles habe sich in den vergangenen Tagen kaum noch ausgebreitet, gaben die Behörden bekannt.

Los Angeles: Wetterprognose lässt hoffen

Nach ersten Schätzungen wurden in der Region mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt. Die Zahl der bestätigten Todesfälle stieg auf 25, einige Menschen werden immer noch vermisst.

Die Wetterprognose für die nächsten Tage – mit abflauenden Winden und sinkenden Temperaturen – lässt endlich auf eine Entschärfung der akuten Feuerlage hoffen. In den meisten Gebieten der Krisenzone würde die „Red Flag“-Warnung vor erhöhter Feuergefahr am Mittwochabend auslaufen, sagte die Wetterbehörde in Los Angeles.

Noch 82.000 Menschen von Evakuierungen betroffen

Nur noch gut 82.000 Menschen seien von Evakuierungen betroffen, sagte Bezirks-Sheriff Robert Luna. Doch unter den Anwohnern, die vor einer guten Woche oft nur mit wenigen Habseligkeiten vor den Flammen flüchten mussten, macht sich laut US-Medienberichten Unmut breit. Die ausgebrannten Gebiete sind weiterhin gesperrt, einen Termin für die Rückkehr gibt es bisher nicht.

Ein Haus brennt lichterloh im noblen Stadtteil Pacific Palisades in Los Angeles. picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ethan Swope
Ein Haus brennt lichterloh im noblen Stadtteil Pacific Palisades in Los Angeles.
Ein Haus brennt lichterloh im noblen Stadtteil Pacific Palisades in Los Angeles.

Er könne den Frust der Leute gut verstehen, sagte Polizeichef Jim McDonnell laut der „Los Angeles Times“. Aber es sei „keine sichere Umgebung“, mahnte er. McDonnell verwies unter anderem auf Giftstoffe in dem Brandschutt und auf die laufende Suche von Einsatzteams nach möglichen Opfern in der Katastrophenzone.

Weitere Festnahmen nach Feuern in L. A.

Staatsanwaltschaft und Polizei in Los Angeles verwiesen erneut auf eine schwerstmögliche Bestrafung von Kriminellen, die die Feuerkatastrophe für sich ausnutzen. Zu Wochenbeginn hatte Bezirksstaatsanwalt Nathan Hochman gegen zehn mutmaßliche Plünderer, Einbrecher und einen Brandstifter Anklage erhoben. Zwei weitere tatverdächtige Brandstifter seien festgenommen worden, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Hochman zufolge hätten sie während des Feuernotstands östlich von Los Angeles Gegenstände angezündet und damit kleine Brände ausgelöst.

Polizeichef McDonnell berichtete von zwei weiteren Festnahmen mutmaßlicher Brandstifter. Ein tatverdächtiger Mann habe demnach angegeben, dass er den Geruch von brennenden Blättern mögen würde. Eine Frau, die Abfall angezündet haben soll, sagte laut der Polizei, dass sie Freude daran habe, „Chaos und Zerstörung“ auszulösen.

Promi-Spenden und Hilfsleistungen

Oscar-Preisträger Leonardo DiCaprio, der sich mit seiner Stiftung „Re:wild“ in erster Linie für Naturschutz-Projekte einsetzt, spendet nun auch für die Opfer der Feuerkatastrophe. Eine Million US-Dollar sollten als Soforthilfe und für längerfristige Projekte an verschiedene Organisationen gehen, teilte der Hollywood-Star auf Instagram mit.

Die verheerenden Brände in Kalifornien haben bereits mehrere Todesopfer gefordert. picture alliance / Anadolu | Tayfun Coskun
Die verheerenden Brände in Kalifornien haben bereits mehrere Todesopfer gefordert.
Die verheerenden Brände in Kalifornien haben bereits mehrere Todesopfer gefordert.

Mehrere Museen in Los Angeles kündigten unterdessen ein Hilfspaket für betroffene Künstler an. Der Nothilfefonds umfasse bereits zwölf Millionen Dollar und wachse weiter an, berichtete die „Los Angeles Times“. Auch Stiftungen von Filmschaffenden wie George Lucas und Steven Spielberg seien daran beteiligt, hieß es.

Benefizkonzert „FireAid“ geplant

Bei einem Konzert mit dem Namen „FireAid“ sollen am 30. Januar in Inglewood südlich von Los Angeles Spenden für die Betroffenen gesammelt werden. Wie die Veranstalter bekannt gaben, sollen mit den Geldern Menschen unterstützt werden, die durch die Brände aus ihren Häusern vertrieben wurden. Außerdem fließe der Erlös in den Wiederaufbau der Infrastruktur.

Das geplante Event wurde als „eine Nacht von Musik und Solidarität“ beworben. Das Line-up werde in den kommenden Tagen bekanntgegeben.

Trophäen-Gala wegen Bränden erneut verschoben

Ein weiteres Mal wurde die Vergabe der Critics Choice Awards aufgrund der Feuerkrise verschoben. Die ursprünglich für den 12. Januar geplante Trophäen-Gala im kalifornischen Santa Monica war zunächst auf den 26. Januar verlegt worden. Doch auch dieser Termin wurde kurzfristig abgesagt.

Die Verleiher der renommierten Kritikerpreise planten die Show nun erst im Februar, berichteten US-Medien. Mit knapp 600 Mitgliedern ist die Critics Choice Association (CCA) der größte Kritikerverband für Film und Fernsehen in den USA und Kanada. (dpa/mp)

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