„Wird niemals normal sein“: Was HSV-Fan Polzin als Trainer antreibt
Als aktuell jüngster Trainer der Zweiten Liga soll Merlin Polzin den HSV in der Rückrunde zurück in die Bundesliga führen. Für den 34-Jährigen, der die Raute seit seiner Kindheit im Herzen trägt, ist es eine außergewöhnliche Situation. In den Vordergrund stellen will er sich deswegen jedoch nicht. „Klar“ und „fokussiert“ will Polzin die Aufgabe angehen. Die persönliche Bindung und Liebe zum HSV wird ihn dabei unverändert weiter begleiten.
Vom Interimstrainer zum Chefcoach – auf dem Papier hat Polzin den persönlichen Aufstieg bereits geschafft. Geändert hat sich für ihn dadurch aber nichts. „Es war für uns völlig egal, wie lange das im Dezember geplant war oder nicht geplant war, sondern für uns stand fest: Wir haben eine Trainingswoche, in der wir uns auf den Gegner und auf unser eigenes Spiel einstellen. Das war der Fokus. Der hat sich jetzt nicht verändert“, sagt Polzin, der stets betont, dass er den Job im Volkspark nicht alleine macht, sondern immer im Team gearbeitet wird.
Polzin will maximalen Erfolg mit offensivem Fußball
Anders als noch zum Ende der Hinrunde hat Polzin nun zusammen mit seiner Trainerteam für die Rückrunde „ein bisschen mehr Zeit“ für die Vorbereitung bekommen, um „die Inhalte noch weiter gemeinsam mit der Mannschaft zu entwickeln“, wie er sagt. Die Ausrichtung hat sich dabei nicht verändert. Der HSV-Coach will für den „maximalen Erfolg“ weiterhin auf Offensiv-Fußball und die Stärken der einzelnen Spieler setzen.
Gedanken, dass es eine mehr als besondere Situation wäre, wenn er im Frühjahr als junger Trainer-Neuling mit seiner persönlichen Bindung zum Klub nun endlich den HSV-Aufstieg schaffen könnte, schiebt Polzin zumindest im Moment noch zur Seite. Seine Ansage dazu: „Es wäre für den HSV etwas Besonderes, wenn wir es schaffen, weil es seit mehreren Jahren das Ziel ist, den HSV wieder dahin zu bringen, wo er verdammt viele Jahre war. Wir haben aber nichts davon, wenn wir uns jetzt schon damit beschäftigen, was im Mai oder im April stattfindet.“
Zeit als HSV-Fan ist für Polzin ein anderes Kapitel
Stück für Stück und Spiel für Spiel will Polzin den Weg mit dem HSV gehen. Dabei stellt er auch klar, dass die Aufgabe als Cheftrainer beim HSV für ihn alles andere als normal ist. „Das wäre das falsche Wort“, sagt er. „Wenn man die Raute auf der Brust tragen darf, ist das immer etwas sehr Besonderes. Das wird auch so bleiben.“
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Die Tatsache, dass er früher selbst als Fan im Volksparkstadion auf der Tribüne stand und die Mannschaft angefeuert hat, spielt für ihn als Cheftrainer heute keine Rolle mehr, sondern war ein „ganz anderes Kapitel.“ Er meint: „Jetzt habe ich einen klaren Auftrag vom Verein bekommen. Es geht darum, was wir als Trainer erreichen und wie wir die Mannschaft entwickeln wollen. Der Fokus ist komplett auf die Arbeit gelegt. Aber es wird niemals normal sein, die Raute zu tragen.“ Für Polzin gilt das sicherlich noch mehr als bei vielen seiner Vorgänger im Volkspark.