Frau in Gartenlaube entführt und schwer misshandelt – Prozessauftakt
Eine Frau wird in Wismar von zwei Männern in eine Gartenlaube entführt, gefesselt und misshandelt. Blutüberströmt rettet sie sich mitten in der Nacht auf die Straße, wo Passanten den Notruf wählen. Ein halbes Jahr ist das her, jetzt stehen die mutmaßlichen Täter vor Gericht.
Kevin B. (27) und Manfred S. (34) müssen sich wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verantworten. B. ist zudem noch wegen versuchten Totschlags und Bedrohung angeklagt.
„Dort werden wir dich mal so richtig vergewaltigen“
Das Martyrium der Frau begann am 23. Juli 2024. Laut Anklage sollen die beiden einschlägig vorbestraften Männer, von denen der Jüngere mit ihr befreundet war, im Auto der Frau zu einem Kleingarten gefahren sein. Schon auf der Fahrt sollen sie ihr gedroht haben: „Dort werden wir dich mal so richtig vergewaltigen.“ In einer Gartenlaube fesselten sie die 31-Jährige, zogen sie laut Anklage bis auf die Unterwäsche aus und schlugen unter anderem mit einem Scart-Kabel auf sie ein. Laut Gerichtsunterlagen schlugen die Männer so fest zu, dass ihr Körper „stockschlagtypische Spuren massiver stumpfer Gewalteinwirkungen“ aufwies.
Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Hamburgs geheimer XXL-Bunker: Wo 5000 Menschen Schutz finden sollten
- Tabubruch: CDU-Chef Merz nutzt AfD-Stimmen für seinen Migrations-Antrag. Ein Pro und Kontra zu einem höchst umstrittenen Vorgang
- Nedderfeld: Automeile in der Krise
- Krebs-Praxen läuft das Personal weg
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: Die Gründe für das St. Pauli-Hoch
- 20 Seiten Plan7: Bloody brilliant! 50 Jahre „Rocky Horror Show” – und jetzt wieder in Hamburg. Außerdem: Ausgehtipps für jeden Tag
Dann soll Kevin B. plötzlich ein auf dem Boden liegendes grünes Cuttermesser gepackt und es ihr in den Hals gerammt haben. Der Stich mit der rund 7,5 Zentimeter langen und 1,8 Zentimeter langen Klinge verfehlte dabei nur knapp die Halsschlagader. Nachdem die Männer bereits geflüchtet waren, zog sie sich selbst das Messer aus dem Hals und rannte auf die Straße. Wegen des hohen Blutverlusts verlor sie zwischenzeitlich das Bewusstsein. Passanten fanden die schwer verletzte und blutüberströmte Frau und leisteten Erste Hilfe. Ein Rettungswagen brachte sie in ein Krankenhaus, wo sie notoperiert wurde.
Opfer leidet noch heute
Noch heute leidet die Frau unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, hat Schluckbeschwerden und Schmerzen am Hals, sowie Rippen- und Wirbelsäulenschmerzen.
Das könnte Sie auch interessieren: 2,2 Promille: Betrunkener liefert sich Verfolgungsjagd mit Polizei
Ab Montag müssen sich ihre mutmaßlichen Peiniger, die seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft sitzen, vor dem Landgericht in Schwerin verantworten. Insgesamt sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll demnach am 28. März fallen.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.