SEK-Einsatz in Hamburg: Eigene Mutter als Geisel genommen – 36-Jähriger vor Gericht
Ein Mann hat sich im Sommer in der Wohnung seiner Mutter verschanzt, sie als Geisel genommen und der Feuerwehr telefonisch gedroht, dass er über Waffen, Granaten und Sprengstoff verfüge. Die Polizei rückte sofort mit einem Großaufgebot an. Am Donnerstag kommt der Fall vor das Amtsgericht Altona.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem 36-Jährigen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten in Tateinheit mit Freiheitsberaubung, versuchte Erpressung sowie tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor.
Rückblick: Es ist der 25. Juli 2024. Der Mann ist in der Wohnung seiner Mutter an der Boberstraße (Lurup). Dort hat er sich verschanzt, hält die Frau in seiner Gewalt. Gegen 21 Uhr meldet er sich bei der Feuerwehr. Laut Anklage behauptet er, mehrere Familienmitglieder in seiner Gewalt zu haben. Dann soll er mit Sturmgewehren, Handgranaten und Sprengstoff gedroht haben und außerdem damit, jeden, der in die Wohnung käme, zu erschießen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot, Spezialkräften und einem Scharfschützen an.
Geiselnahme in Lurup: 36-Jähriger vor Gericht
Der Geiselnehmer wurde zwei Stunden später von den Spezialkräften überwältigt und in Gewahrsam genommen. Er soll sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben. Tatsächlich war er mit seiner Mutter alleine in der Wohnung. Auch Waffen wurden dort nicht gefunden. Laut Anklage soll er sich ein Messer an den Hals gehalten haben und gedroht haben, sich das Leben zu nehmen, sollte sie ihm kein Geld geben. Doch die Frau weigerte sich. Mehrfach soll sie versucht haben, aus der Wohnung zu fliehen. Doch der Mann soll sich laut Anklage vor die Wohnungstür gestellt und sie immer wieder geschubst und zurückgedrängt haben.
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Später auf der Wache soll der Mann während seiner medizinischen Versorgung durch einen Rettungssanitäter einem Polizeibeamten einen Kopfstoß versetzt haben. Untersuchungen ergaben, dass er unter dem Einfluss von Alkohol, Kokain und Benzodiazepinen stand.
Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage vorgesehen.
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