Verdrängt der Kapitän den Kapitän? Brisante Personal-Entscheidung beim HSV
Lange Zeit wurde beim HSV in dieser Saison vergeblich nach der passenden Balance zwischen Offensive und Defensive gesucht. Nun scheint Trainer Merlin Polzin die richtige Mischung gefunden zu haben. Der 1:0-Erfolg gegen Köln war am Samstag der zweite Sieg in Folge ohne Gegentor.
Von einer „reifen Leistung“, an der man sich nun ein Beispiel nehmen soll, sprach hinterher Jonas Meffert. Ob Polzin mit Blick auf das nächste Spiel allerdings auch auf die gleiche Aufstellung setzen wird, ist fraglich. Eine knifflige Personalentscheidung muss nun getroffen werden.
Gegen Köln war der Schlüssel zum Erfolg die Arbeit gegen den Ball. „Es war super, wie wir verteidigt haben. Wir haben die Räume eng gehalten und kompakt gestanden. In der Zone, wo der Gegner die Bälle reingespielt hat, waren wir sehr präsent und aggressiv. Das ist die Basis, um Spiele zu gewinnen“, erklärte Torhüter Daniel Heuer Fernandes. Polzin meinte: „Zu null zu spielen, ist immer gut. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. Das gilt für das Engagement gegen den Ball, aber auch den Mut, den wir mit dem Ball hatten.“
Schonlau drängt beim HSV zurück in die Startelf
In der Innenverteidigung hatte Polzin dafür auf das Duo Daniel Elfadli und Dennis Hadzikadunic gesetzt. Beide überzeugten mit guten Zweikampfwerten und einem sehr ordentlichen Passspiel. Vor der Abwehr räumte Meffert souverän auf. Kapitän Sebastian Schonlau wurde nach seinem grippalen Infekt zum Jahresstart hingegen noch geschont und saß nur auf der Bank.
Am kommenden Samstag beim Gastspiel in Berlin dürfte Schonlau nun wieder bei 100 Prozent sein und damit auch zurück in die Startelf rutschen. Das hätte zur Folge, dass einer der Köln-Besieger auf die Bank müsste, obwohl er eigentlich nichts falsch gemacht hat. Für Polzin gibt es verschiedene Varianten.
Was plant Polzin mit Meffert, Elfadli und Hadzikadunic?
Für Schonlau kommt nur ein Platz in der Innenverteidigung in Frage. Ersetzt er dort Elfadli, würde dieser im Gegenzug auf seine Stammposition in das defensive Mittelfeld wechseln und dort dann Meffert verdrängen. Der etatmäßige Kapitän käme also für den Kapitän des Köln-Spiels rein.
Sollte Schonlau für Hadzikadunic spielen, könnten Elfadli (in der Abwehr) und Meffert (vor der Abwehr) in der Startelf bleiben. Dagegen spricht allerdings, dass Hadzikanunic sich zuletzt sehr stabil präsentiert hat und gegen Köln wohl eines seiner besten Spiel im HSV-Trikot machte.
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Kein leichter Fall für Polzin. Am Sonntag nach dem Köln-Spiel tauschte er sich mit Schonlau auf dem Trainingsplatz bereits kurz aus. Ob es da schon um Gedankenspiele für das Berlin-Spiel ging, ist offen. Klar ist: In den nächsten Tagen wird diese knifflige Personalentscheidung auf jeden Fall im Volkspark zum Thema.