100 Jahre alt: Neue Pläne für die Geister-Villa an der A7
Die Villa steht unter Denkmalschutz, hat einen schönen Garten mit Obstbäumen. Doch der fast 100 Jahre alte Backstein-Bau hat ein Problem. Er steht eingequetscht zwischen A7 und dem vielbefahrenen Bahrenfelder Markt. Nun will die SPD das seit Jahren leerstehende „Geister-Haus“ zum Kultur-Treff machen.
Als die Villa 1923 nach einem Entwurf des Architekten Fritz Walter für den Bauunternehmer Adolf Hörchert errichtet wurde, war der Bahrenfelder Markt tatsächlich noch ein beschaulicher Marktplatz. Heute überquert hier die Bundesstraße 431 die Autobahn 7. Mehr Verkehr geht nicht. Deswegen wurde der Bau, der seit 2015 der SAGA gehört, jahrzehntelang vernachlässigt. Der Abriss konnte nur verhindert werden, weil das Denkmalschutzamt 2006 entschied: Die Villa ist ein „erkanntes Denkmal“. Bis 2010 kamen hier immerhin noch ehemalige Bauwagen-Bewohner unter. 2020 stand das Gebäude zum Verkauf. Doch aufgrund der schwierigen Lage wollte trotz des Hamburger Immobilienbooms keiner kaufen.
Villa in Bahrenfeld: Alternativen statt Abriss
Kristina Sassenscheidt vom Hamburger Denkmalverein fordert nun: „Das Gebäude muss unbedingt erhalten und saniert werden.“ Das Haus sei ein bedeutendes Baudenkmal und wichtig für die Bahrenfelder Stadtteilgeschichte.
Dem stimmt auch die Bahrenfelder SPD zu und wagt einen Vorstoß. Durch die Autobahn-Deckelung stehe die Villa künftig in einer deutlich attraktiveren Lage. Daraus ergebe sich die Chance, das 400 Quadratmeter große Haus mit dem 1600 Quadratmeter großen Grundstück für die Bahrenfelder nutzbar zu machen.
Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona will nun, dass hier ein attraktiver Treffpunkt wächst. In kleinerem Rahmen könnte auch neuer Wohnraum entstehen. Das Grundstück der Villa grenzt direkt an den Bonnepark.
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Auf MOPO-Anfrage erklärte die SAGA, man prüfe aktuell Nutzungsmöglichkeiten. Eine Nutzung durch städtische Gesellschaften sei denkbar. Im Übrigen sei das Haus durch einen Bauzaun gesichert und zwingend erforderliche Instandsetzungen werden durchgeführt. Laut Denkmalverein dringt aber Wasser ins undichte Dach ein und sorgt für eine Durchfeuchtung des schönen Klinker-Mauerwerks.