Zwei Jahre Bauzeit, mehrere Verzögerungen: S-Bahnhof wird wieder eröffnet – aber …
Mehr als zwei Jahre ist es schon her, seit zuletzt S-Bahnen am Bahnhof Diebsteich hielten. Am 31. Januar will die Deutsche Bahn die neue Haltestelle, nach zweimaliger Verschiebung, endlich wiedereröffnen – allerdings wird noch für voraussichtlich zwei Jahre etwas Wichtiges fehlen.
„Der Zugang über die Station wird ab dem 31. Januar erst einmal nur über eine Treppe im südlichen Bereich in der Nähe der Plöner Straße möglich sein”, erklärte Knut Marscholek-Uecker von der Deutschen Bahn am Montagabend im Altonaer Mobilitätsausschuss. Allerdings, fügte er bedauernd hinzu, die Station werde zunächst keinen Aufzug haben und damit nicht barrierefrei sein.
Haltestelle Diebsteich wird nicht barrierefrei eröffnet
„Das liegt daran, dass der Aufzug im Bereich der Personenunterführung des Fernbahnhofs Diebsteich geplant ist“, fuhr er fort. „In dieser Personenunterführung wird es auch die restlichen Aufzüge zu den Fernbahnsteigen geben. Diese wird allerdings erst 2027 fertig.“ Bedeutet: Auch wenn an der S-Bahnstation Diebsteich ab Ende Januar wieder S-Bahnen halten sollen, wird die Haltestelle noch zwei Jahre lang nicht barrierefrei erreichbar sein.
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„Das hatten wir uns so nicht gewünscht“, gibt Marscholek-Uecker zu. „Es geht allerdings nicht anders. Wir haben alle möglichen Alternativen geprüft. Für eine Rampe war zum Beispiel schlicht nicht genug Platz und der Höhenunterschied ist zu gewaltig. Da bräuchten wir einen 100 Meter langen Bahnsteigzugang.“ Auch ein provisorischer Lastenaufzug, wie ihn der Ausschuss daraufhin vorschlug, sei nicht möglich.
„Es kann nicht sein, dass die Haltestelle Diebsteich über zwei Jahre nicht für Menschen mit Kinderwagen oder im Rollstuhl erreichbar ist“, kritisierte Linken-Politiker Stephan Krull. „Die Pläne müssen noch einmal überprüft werden.“
Haltestelle Diebsteich ist seit Oktober 2022 gesperrt
Die 1962 eröffnete Haltestelle Diebsteich ist seit Oktober 2022 gesperrt, seitdem fahren die Linien S3 und S5 dort ohne Halt vorbei. Innerhalb eines Jahres, so der ursprüngliche Plan, sollte die marode Station abgerissen werden.
Doch dann kam die schlechte Nachricht: „Kurzfristig waren Überarbeitungen und Änderungen der Pläne für die neue Personenunterführung im Bereich des S-Bahngleises notwendig“, erklärte eine Bahnsprecherin im Oktober 2023. „Dies bedeutet, dass Stahlmengen und Stahlgüten angepasst werden müssen. Insgesamt verzögert sich dadurch der Gesamtablauf.“ Als neuer Termin wurde der August 2024 angepeilt. Doch auch diesen konnte die Bahn nicht einhalten. Es fehlte an einem Abnahmeprüfer.
Der konnte für den Januar 2025 immerhin dann gleich gebucht werden. Während der finalen Arbeiten fahren seit dem 7. Januar gar keine Züge zwischen den Stationen Holstenstraße und Stellingen. Stattdessen pendeln Busse zwischen den Haltestellen.
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