Carlo Boukhalfa und James Sands beim Training

Heißer Konkurrenzkampf: Carlo Boukhalfa (2.v.r.) und Winter-Zugang James Sands (r.) (Foto: WITTERS)

Sands im Getriebe: Verliert ein Durchbeißer bei St. Pauli seinen Stammplatz?

Es war eine der schönen Erfolgsgeschichten der Hinrunde beim FC St. Pauli, eine Geschichte von Kampfgeist, Durchhaltevermögen, Optimismus. Carlo Boukhalfa, in seiner Zeit beim Kiezklub nicht nur einmal abgeschrieben und in der Aufstiegssaison nur ein sportlicher Nebendarsteller, hatte sich einen Platz in der ersten Elf erkämpft und ihn Woche für Woche verteidigt. 16 Saisonspiele, 13 von Anfang an. Stammspieler.

Beim jüngsten 2:0-Sieg in Heidenheim fand er sich bei Anpfiff auf der Bank wieder – erstmals seit dem zweiten Spieltag bei Union Berlin. Jetzt kommt Union zum Rückspiel ans Millerntor und St. Pauli will Revanche für die 0:1-Niederlage nehmen. Mit Boukhalfa?

Der Kampf um die Plätze im zentralen Mittelfeld hat in der Winterpause noch einmal Fahrt aufgenommen. Das liegt an der Verpflichtung des US-Amerikaners James Sands, der gegen Heidenheim debütierte, im dritten Spiel der englischen Woche. Der Leih-Spieler von New York City FC hatte Boukhalfas Platz im zentralen Mittelfeld übernommen.

James Sands in Heidenheim für Boukhalfa

Sands im braun-weißen Getriebe. Der 24-Jährige machte seine Sache gut, überzeugte mit Lauf- und Zweikampfstärke als Abräumer vor der Abwehr. Boukhalfa, der gegen Frankfurt (0:1) und Bochum (0:1) in der Startelf gestanden hatte, wurde in der 71. für Sands eingewechselt.

Momentaufnahme, Fingerzeig für die kommenden Wochen – oder schon die Wachablösung?

Fakt ist: in einer strapaziösen Woche mit drei Spielen innerhalb von acht Tagen sind Wechsel normal, um die Belastungen besser zu verteilen und frische Kräfte zu bringen. Mittelfristig könnte Sands Boukhalfa aber den Rang ablaufen, hat seine Stärken mehr in der Defensive. Vielleicht auch schon kurzfristig.

Kämpfen Sands und Boukhalfa jetzt um den einen Platz?

Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und Konkurrenzkampf im Training erhöht die Qualität. Das kann dem Team des Kiezklubs nur guttun und Trainer Alexander Blessin recht sein, denn gerade im zentralen Mittelfeld mangelte es in den letzten Wochen und Monaten an Anwärtern, weil der defensiver ausgerichtete Robert Wagner und der offensivere Connor Metcalfe verletzt waren, beziehungsweise noch sind.

Fokussiert: Winter-Zugang James Sands gab gegen Heidenheim sein Startelf-Debüt und überzeugte. IMAGO / HMB-Media
James Sands guckt auf den Ball
Fokussiert: Winter-Zugang James Sands gab gegen Heidenheim sein Startelf-Debüt und überzeugte.

Mit Sands hat Coach Blessin mindestens eine Alternative und wahrscheinlich noch mehr, denn eine Verstärkung in der Breite dürfte die sportliche Führung – auch vor dem Hintergrund der Rückkehr von Wagner und Metcalfe – mit dem Leihgeschäft nicht im Sinn gehabt haben.

Besondere Not: Gegen Berlin könnten sogar beide spielen

Boukhalfa wird um den Platz kämpfen müssen. Keine neue Situation für ihn. Er hat die richtige Einstellung dafür, wie er eindrucksvoll bewiesen hat. Und: frische Kräfte mit Qualität, die im Verlauf eines Spiels von der Bank kommen, sind nicht minder wichtig.

Was das Union-Spiel angeht, muss die Sands-oder-Boukhalfa-Frage noch keine Entweder/oder-Angelegenheit sein. Aufgrund der Personalprobleme in der Innenverteidigung (Smith und Dzwigala gesperrt, Mets noch nicht fit) könnte Sands in die Dreierkette rücken, eine Position, die er schon mehrfach gespielt hat. Dann wäre wiederum Boukhalfas Platz im Mittelfeld frei.

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