Nach Musk-Kontroversen: Große Hausbau-Firma im Norden boykottiert Tesla-Produkte
Nach einer Reihe von kontroversen Aussagen des Tech-Milliardärs und Teslagründers Elon Musk reicht es einem Unternehmen aus Norddeutschland nun. „Viebrockhaus“ verbaut ab sofort keine Tesla-Technologie mehr in den eigenen Kataloghäusern. Stattdessen werden Produkte heimischer Anbieter verbaut.
Elon Musk war jahrelang die Koryphäe des Transformationswandels, genoss hohes Ansehen als Selfmade-Milliardär – ganz nach amerikanischem Ideal. Einstige Sympathisanten mussten in den vergangenen Monaten immer häufiger die Stirn runzeln, zuletzt wegen AfD-Beifallsbekundungen und einer umstrittenen Geste während der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump, die hierzulande wohl als Hitlergruß durchgehen würde.
Unternehmen setzen jetzt auf „Made in Germany“
Dirk und Lars Viebrock, CEOs des 1954 gegründeten Familienunternehmens aus Harsefeld in Niedersachsen, reicht es jetzt. „Die politische Positionierung von Musk widerspricht unseren Unternehmenswerten, weshalb wir uns gegen die Produkte von Tesla entschieden haben“, erklärt CEO Lars Viebrock. „Wir stehen für Offenheit, Vielfalt und demokratische Werte und werden diese auch gegen Widerstände klar vertreten.“ In Zukunft werde man stattdessen auf neueste Technologien „Made in Germany“ setzen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Die Änderungen betreffen konkret die Stromspeicher der Häuser. Auf den Dächern durch Photovoltaikanlagen produzierter überschüssiger Strom kann so gespeichert werden – statt in Tesla-Hausbatterien jetzt in Speichern des Batterieherstellers „Varta“ aus Baden-Württemberg. Netter Nebeneffekt: Diese seien zudem „technisch überlegen“.
Auch E-Fuhrpark geht es an den Kragen
Das Unternehmen, das nach eigenen Angaben bereits mehr als 35.000 Wohneinheiten gebaut hat und seit 2007 ausschließlich auf regenerative Energie setzt, betont auch das einstige Image des US-Unternehmens – vor Musks Eskapaden: „Tesla hat in Deutschland die E-Mobilität revolutioniert und stand viele Jahre für Innovationskraft und neue Ideen.“
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Auch der hauseigene Fuhrpark, der seit Jahren Stück für Stück zur E-Auto-Flotte umgestaltet werde, soll jetzt überdacht werden, verkündet „Viebrockhaus“. Man setze hier ebenfalls auf Partner, die die hauseigenen Werte teilen. (apa)
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