Besar Nimani

Besar Nimani, hier nach einem gewonnenen Boxkampf im August 2014, wurde am 9. März 2024 in einer Fußgängerzone in Bielefeld erschossen. (Archivfoto) Foto: imago/Marianne Müller

Ex-Profiboxer in Fußgängerzone erschossen – 34-Jähriger vor Gericht

Im März wurde in Bielefeld der ehemalige Profiboxer Besar Nimani erschossen. Die Polizei fahndet daraufhin nach zwei Männern. Einem wird jetzt vor dem Landgericht Bielefeld der Prozess gemacht.

Am 9. März 2024 hallen gegen 18 Uhr Schüsse durch die Bielefelder Innenstadt. In einer Fußgängerzone bricht ein Mann vor einem Geschäft blutend zusammen. Wie sich später herausstellt, ist es Besar Nimani. Mehrere Kugeln treffen den ehemaligen Profiboxer in die Brust. Noch am Tatort erliegt der 38-Jährige seinen Verletzungen.

Mit einem Großaufgebot fahndet die Polizei anschließend nach den Tätern. Schnell erhalten die Beamten Hinweise auf zwei Männer, die die Tat verübt haben könnten. Spezialkräfte der Polizei durchsuchen daraufhin die Wohnungen der beiden, doch die Männer treffen sie dort nicht an. Nur drei Tage später fahndet die Polizei öffentlich nach den beiden Flüchtigen, warnt die Bevölkerung: „Die Personen könnten bewaffnet sein“.



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Am 15. Juli dann ein erster Fahndungserfolg: Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen können mit Unterstützung der belgischen Sicherheitsbehörden den Tatverdächtigen Hüseyin A. in Brüssel festnehmen. Nach dem zweiten Täter wird immer noch gesucht. Bei ihm soll es sich um einen 33-jährigen Bielefelder handeln.

Der 34-jährige A. muss sich ab Freitag wegen Mordes an dem Boxer vor dem Landgericht Bielefeld verantworten. Bis Ende März hat das Landgericht 13 weitere Verhandlungstermine angesetzt.

Eine Polizistin der Kriminaltechnik steht an dem abgesperrten Tatort in Bielefeld, wo der Boxer Besar Nimani. picture alliance/dpa/Friso Gentsch
Eine Polizistin der Kriminaltechnik steht an dem abgesperrten Tatort in Bielefeld, wo der Boxer Besar Nimani.

Über das Motiv ist bislang nichts bekannt. Mehrere Medien berichten jedoch, dass es sich um einen Streit handeln soll, der schon mehrere Jahre zurückliegt. Damals betrieb der ehemalige Boxer einen Kiosk. Wie der Bruder von Nimani in einem Post in den Sozialen Netzwerken schilderte, soll er diesen zusammen mit dem Bruder des Angeklagten Hüseyin A. betrieben haben. Eines Tages sollen die beiden Männer dort aufgetaucht sein und hätten von ihm verlangt, den Kiosk zum Verkauf von Cannabis und anderen Drogen nutzen zu dürfen. Sie hätten offenbar die Nähe des Kiosks zu einer Berufsschule ausnutzen wollen.

Immer wieder soll es daraufhin zum Streit gekommen sein. Der Boxer soll die beiden daraufhin bei einer dieser Auseinandersetzung verprügelt haben. Im Anschluss soll der im Kosovo geborene Sportler immer wieder bedroht worden sein.

Mann nach Mord an Ex-Boxer Besar Nimani angeklagt

Einem Bericht der NRW-Landesregierung zufolge hatte der dreifache Familienvater im Februar 2024 Anzeige wegen Stalkings gestellt. Zu einer Vernehmung bei der Polizei war er nicht erschienen. Ein neuer Termin war für den 11. März angesetzt. Zwei Tage vorher wurde er auf offener Straße erschossen.

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Am 1. März hatte die Saatsanwaltschaft Traunstein zudem Anklage gegen Nimani erhoben, weil er illegal fünf Schusswaffen und Munition nach Deutschland schmuggeln wollte. Dies soll bei einer Kontrolle während der Einreise aus Österreich Anfang Januar aufgefallen sein. Nimani sollte deshalb vom Gericht vorgeladen werden, ein Termin sei jedoch bisher nicht bestimmt worden, hieß es damals.

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