Brandanschlag auf Synagoge: Festnahme nach Fahndung bei „Aktenzeichen XY“
Der Brandanschlag auf eine Oldenburger Synagoge im April vergangenen Jahres löste bundesweit Entsetzen aus. Nach Monaten ohne Erkenntnisse baten die Ermittler im Fernsehen um Hilfe – mit Erfolg.
Nach der Ausstrahlung des Beitrags über den Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … Ungelöst“ haben die Ermittler einen Verdächtigen festgenommen. Der 27-Jährige legte ein Geständnis ab, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ein Gericht entscheidet nun, ob der Mann aus dem Landkreis Vechta wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft muss.
Im Anschluss an die Sendung gingen bei der Polizei mehrere Hinweise ein
Der Verdächtige soll am 5. April 2024 einen Brandsatz gegen die Eingangstür der Synagoge geworfen haben. Zwei Hausmeister eines benachbarten Kulturzentrums entdeckten das Feuer und löschten die Flammen. Niemand wurde verletzt. Der Anschlag löste bundesweit Entsetzen aus. Die Polizei bildete nach dem Vorfall eine Ermittlungsgruppe unter Leitung des Staatsschutzes.
Die Beamten veröffentlichten Fotos und Videoaufnahmen des Verdächtigen. Eine Überwachungskamera in einer Bahn hatte Bilder des Mannes aufgezeichnet. Nach Ermittlungen der Polizei war er mit einer dunklen Jacke bekleidet nach dem Wurf des Brandsatzes zu Fuß zum Oldenburger Hauptbahnhof gelaufen. Dort stieg er in eine Nordwestbahn und fuhr bis Delmenhorst. Dann verlor sich seine Spur.
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Die Polizei richtete ein Hinweisportal im Internet ein und stellte eine Belohnung von 5000 Euro in Aussicht – zunächst ohne Erfolg. Am Mittwoch baten die Ermittler schließlich im Fernsehen um Hilfe. Im Anschluss an die Sendung gingen bei den Beamten nach eigenen Angaben mehrere Hinweise ein. Dabei führte eine Spur zu dem 27-Jährigen.
Die Polizei nahm den Mann in Vechta ohne Widerstand vorläufig fest und durchsuchte seine Wohnung. Die Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl. (mp/dpa)
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