„Ärgerlich und unnötig“: Bayer patzt trotz Wirtz-Gala – die Bayern ziehen davon
Florian Wirtz blickte entgeistert nach oben und kniff die Augen zusammen. Selbst die Umarmung von Trainer Xabi Alonso munterte den Ausnahmekönner von Bayer Leverkusen nicht auf. Kein Wunder: Trotz einer weiteren Gala-Vorstellung des Jungstars ließ der Double-Gewinner im Meisterkampf mit Bayern München Federn.
„Das ist ärgerlich und unnötig“, sagte Bayer-Kapitän Lukas Hradecky, nachdem die Werkself beim 2:2 (2:1) bei RB Leipzig eine Zwei-Tore-Führung leichtfertig verspielt hatte – vor allem mit Blick auf den Sieg der Bayern. Das Team verfalle „nicht in Panik“, versicherte Hradecky zwar, obwohl sich der Rückstand auf sechs Punkte vergrößert hat, aber: „Hoffentlich können wir weiterhin um das Größte kämpfen.“
Wirtz bereitet Tore von Schick und Aleix Garcia vor
Dass die Rheinländer zunächst diesen Dämpfer verdauen müssen, konnte auch Wirtz nicht verhindern. Der Zauberfuß legte die Tore von Patrik Schick (18.) und Aleix Garcia (36.) auf und versetzte durch sein Solo vor dem Führungstreffer die 46.793 Zuschauer ins Staunen, darunter geballte Prominenz um Bundestrainer Julian Nagelsmann. Durch den Treffer des Leipziger Nationalspielers David Raum per Freistoß (41.) und ein Eigentor von Edmond Tapsoba (86.) ließ Leverkusen nach zuvor acht Liga-Siegen in Serie erstmals seit Anfang November wieder Punkte liegen.
Bayer-Trainer Xabi Alonso setzt zwei Stars auf die Bank
Beide Trainer rotierten im Vergleich zur Champions League unter der Woche. Vor allem Xabi Alonso überraschte, indem er mit Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo zwei Leistungsträger auf die Bank setzte. Toptorjäger Schick kehrte zurück in die Startformation. Bei RB wurde Stammkeeper Peter Gulacsi rechtzeitig fit.
Die Ankündigung der Leipziger, sich an nach der bitteren 1:2-Pleite von Bayer am Dienstag in Madrid an Atleticos „Drecksackfußball“ (David Raum) orientieren und „etwas wilder“ (Rose) spielen zu wollen, nahm Xabi Alonso gelassen – und konnte sich einmal mehr auf Wirtz verlassen. Einen Tag nach der Gala zum 125-jährigen DFB-Jubiläum in Leipzig sah neben Nagelsmann, Rudi Völler und Bernd Neuendorf auch UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zu, wie der 21-Jährige das Spiel an sich riss.
Wirtz wird einmal mehr zum Tor-Butler von Schick
In der eigenen Hälfte verpasste er Lukas Klostermann einen gekonnten Beinschuss (2.), beim Führungstreffer ließ Wirtz erst Willi Orban und dann auch noch Arthur Vermeeren ins Leere rutschen. Sein Abschluss landete am Pfosten, Schick musste nur noch einschieben. Es war bereits das 13. Tor in den letzten neun Spielen für den Tschechen – acht davon vorbereitet von Wirtz.
Er wirbelte weiter: Erneut ließ der Nationalspieler Klostermann stehen, seinen Schlenzer konnte Gulacsi mit einer Glanztat noch an den Pfosten lenken (29.). An der Außenlinie eroberte Wirtz den Ball gegen Raum, stieg seinem Nationalmannschaftskollegen dabei unglücklich auf die Wade. Schiedsrichter Bastian Dankert ließ weiter laufen, Wirtz dribbelte in den Strafraum und legte mustergültig quer auf Aleix Garcia – 2:0.
Eigentor von Tapsoba kostet Leverkusen wertvolle Punkte
Doch Leipzig gab sich nicht auf, probierte es gegen Ende des ersten Durchgangs wie angekündigt mit mehr Härte und Provokationen – und wurde durch das sehenswerte Freistoßtor von Raum aus gut 20 Metern belohnt. Piero Hincapié in der Mauer fälschte den Schlenzer unhaltbar für Hradecky unter die Latte ab.
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Gegen den eingewechselten Exequiel Palacios rettete Linksverteidiger Raum dann in letzter Not auf der Linie, eingeleitet wurde die erste gefährliche Aktion nach dem Seitenwechsel – natürlich – von Wirtz. Bayer lauerte auf Konter, Wirtz scheiterte zum zweiten Mal am rechten Pfosten (64.), am Ende sorgte Unglücksrabe Tapsoba per Kopf für das Remis. (sid/mb)
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