„Fleisch-Hunger“: Hamburger essen mehr als 50 Kilo im Jahr
In Hamburg werden pro Jahr mehr als 50 Kilo Fleisch pro Person gegessen. Das klingt erstmal viel, doch der Konsum ist rückläufig, wie aktuelle Zahlen verraten. Problematisch: Die Menschen, die dafür sorgen, dass Fleisch auf den Tellern landet, verdienen nur einen „Hungerlohn“.
Hamburger Fleischkonsum rückläufig
In Hamburg wird jährlich die stattliche Menge von rund 93.500 Tonnen Fleisch konsumiert – zumindest statistisch gesehen. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt durchschnittlich bei 51,6 Kilo pro Jahr, was etwa 140 Gramm pro Tag entspricht. Diese Zahlen stammen vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) und wurden von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Hamburg-Elmshorn veröffentlicht. Die NGG gibt zusätzlich bekannt, dass die Zahlen seit Jahren rückläufig sind. Für die Menschen, die in der Industrie arbeiten, sind das keine guten Nachrichten. Sie haben ohnehin unter ihren Arbeitsbedingungen zu leiden.
Anne Widder, Geschäftsführerin der NGG Hamburg-Elmshorn, betont die Bedeutung von fairen Löhnen in der Fleischproduktion. Sie weist darauf hin, dass die Arbeit von Menschen in der Branche oft nicht angemessen entlohnt wird. Insbesondere die Tätigkeiten in der Schlachtung und Fleischverarbeitung seien harte und anspruchsvolle Aufgaben, die mehr Wertschätzung verdienen.
Kritik an Arbeitsbedingungen und Löhnen in der Fleischindustrie
Die NGG Hamburg-Elmshorn fordert daher eine Mindestlohnuntergrenze von 14,50 Euro pro Stunde in der Fleischindustrie. Aktuell verdienen viele Beschäftigte lediglich den gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde. Die Gewerkschaft setzt sich dafür ein, dass die harte Arbeit in der Branche angemessen entlohnt wird, um die Gesundheit und das Wohlergehen der Beschäftigten zu schützen. „Es geht darum, was die Menschen verdienen, die dafür sorgen, dass Filets, Salami, Kochschinken oder Leberwurst auf den Tisch kommen,“ sagt Widder.
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Die NGG plant, sich aktiv für höhere Löhne in der Fleischindustrie einzusetzen und strebt Tarifverhandlungen an, um einen Mindestlohn von 14,50 Euro pro Stunde durchzusetzen. Die Verhandlungen sollen Anfang Februar beginnen.
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