Immer wieder Gewalt am Hansaplatz. Alkoholiker versammeln sich dort, der Drogenhandel blüht.

Die Trinker-Szene am Brunnen am Hansaplatz. Foto: RUEGA

Brennpunkt Bahnhofsviertel: Anwohner gründen Bürgerinitiative

Sie möchten auf die Probleme durch Drogen, Elend und Gewalt in ihrem Stadtteil aufmerksam machen. Unter dem Motto „Für ein sicheres Zusammenleben“ haben Anwohner jetzt die „Bürgerinitiative St. Georg“ gegründet.

„Wir sind Anwohner in Sankt Georg und betrachten die sich ausbreitende Drogen- und Trinkerszene in unserer aller Mitte mit Sorge“, schreiben Stefan Wiedemeyer und Tobias Stempien auf der Website der Initiative. Die zwei Männer leben schon lange im Stadtteil, der an den Hauptbahnhof grenzt und seit Jahrzehnten als sozialer Brennpunkt gilt. Über die Bürgerinitiative berichtet zuerst der NDR.

Brennpunkt St. Georg: Anwohner gründen Bürgerinitiative

Wiedemeyer und Stempien schildern, dass sie sich mit ihren Kindern nicht mehr wohlfühlen im Viertel. Dreck, offener Drogenkonsum, Bedrohungen – „und das alles mitten im Herzen von Hamburg“. Auf ihrer Website können die Anwohner eigene Erlebnisse in dem Stadtteil schildern. Auch an die Politik will man sich wenden.

Erste Forderungen der Initiative sind die verstärkte Bekämpfung der Drogenkriminalität im Stadtteil, ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum und die Ausweitung des Glasflaschenverbots.

„Die Gründung einer Bürgerinitiative in St. Georg ist ein begrüßenswerter Schritt, um die drängenden Probleme im Stadtteil anzugehen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Dennis Thering. „Es ist bedauerlich, dass der Senat aus SPD und Grünen es hat überhaupt so weit kommen lassen.“

Bezirk will Alkoholverkaufsverbot

Wegen der anhaltenden Probleme in St. Georg, speziell rund um den Hansaplatz, drängt mittlerweile auch das Bezirksamt Mitte auf ein Alkoholverkaufsverbot an Kiosken und Lädchen. Auch ein neues Konzept für die Straßensozialarbeit soll umgesetzt werden.

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„Wir möchten mit der Sozialbehörde ab dem Frühjahr einen Peer-Group-Ansatz verfolgen“, sagte Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) im Dezember 2024. „Also mit Menschen aus den Communitys auf die Problem-Klientel am Platz zugehen, um zu helfen, vor allem auch um Perspektiven zu klären.“ (mp)

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