Hans-Joachim Watzke und Lars Ricken

Die BVB-Bosse Hans-Joachim Watzke und Lars Ricken (v.l.) wollen sich bei der Trainersuche die nötige Zeit lassen. Foto: imago/RHR-Foto

Doch nicht Kovac? BVB-Bosse treffen sich mit früherem Schalke-Trainer

Eine kleine zweistrahlige Maschine aus Salzburg landete am Montag um 21.07 Uhr auf dem beschaulichen Flughafen Paderborn-Lippstadt, an Bord wertvolle Fracht: die Bosse von Borussia Dortmund. Hans-Joachim Watzke mit blauer Laptop-Tasche, Lars Ricken mit Rucksack in der Hand und Kapuze auf dem Kopf, „erwischt“ von den allgegenwärtigen Reportern der Ruhr Nachrichten.

In Salzburg lebt zwar Niko Kovac, der vor dem Champions-League-Spiel gegen Schachtar Donezk am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) die besten Aussichten besitzt, BVB-Trainer zu werden. Am Montag allerdings sollen Watzke und Ricken bei Ralf Rangnick gewesen sein, wie Sky berichtet – im Dortmunder Puzzle aus 1909 Teilen fügt sich noch nichts zusammen. Sicher ist: Die Führung des wankenden Vereins will die vielen Unklarheiten und Probleme schnell beseitigen. Es geht um einen Machtkampf, Transfers und eine Entscheidung, die sitzen muss.

Mike Tullberg hat wohl keine Chance Cheftrainer zu werden

Zunächst die Gewissheiten. Am Mittwoch wird Interimstrainer Mike Tullberg mit geringer Hoffnung auf den direkten Einzug ins Achtelfinale auf der Bank sitzen, eine Verwalterrolle des U19-Coaches bis zum Saisonende ist nicht ausgeschlossen. Allerspätestens dann soll ein erfahrener Mann von außen übernehmen. Kovac? Ein Engagement Rangnicks, der österreichischer Nationaltrainer ist, steht laut kicker beim BVB nicht zur Debatte.

BVB bricht Özcan-Leihe vorzeitig ab und holt ihn zurück nach Dortmund

Parallel laufen die letzten Tage des Winter-Transferfensters. Bis Montag muss Sebastian Kehl nachweisen, dass er den angestrebten sanften Umbau hinbekommt und den zu dünn angelegten Kader verbreitern kann. Die Verletzung von Sechser Felix Nmecha (Bänder im rechten Knie), der wochenlang ausfallen wird, hat die Dringlichkeit nochmals erhöht – der BVB holte daher Salih Özcan frühzeitig aus dessen Leihe nach Wolfsburg zurück. Großer Bedarf besteht auch in der Außenverteidigung.

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Kehls Vertrag als Sportdirektor wurde kürzlich bis 2027 verlängert – der interne Machtkampf mit dem Technischen Direktor Sven Mislintat, der immer wieder quergeschossen haben soll, steht nach SID-Informationen vor einer baldigen Auflösung. Ricken will diesen ständigen Brandherd löschen.

BVB braucht zwingend einen Sieg im letzten Gruppenspiel

Die Unruhe von (mehr oder weniger) außen könnte der Sport-Geschäftsführer dadurch begrenzen, dass der externe Berater Matthias Sammer für den Pay-TV-Anbieter Prime Video keine BVB-Spiele mehr betreut. Ricken hat ihm dies bereits nahegelegt.

In der tiefen sportlichen Krise mit dem Absturz auf den elften Platz der Fußball-Bundesliga war die Champions League lange eine Dortmunder Wohlfühloase. Doch mit den Niederlagen gegen den FC Barcelona (2:3) und beim FC Bologna (1:2) samt Trennung von Trainer Nuri Sahin hat sich auch das geändert. Als 14. der 36er-Tabelle ist der BVB am Mittwoch auf einen Sieg plus mehrere Patzer von Konkurrenten angewiesen. Ansonsten wird er den Weg durch die Play-off-Runde gehen.

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Mike Tullberg hat sich rund um seine Premiere gegen Werder Bremen (2:2) als „Anzünder“ präsentiert, laut, frisch, unverbraucht. Doch ohne Sieg wären weitere Spiele unter seiner Leitung für Ricken schwieriger zu verkaufen. (sid/mb)

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