Ausgerechnet zu Ferienbeginn: An der Küste fehlt das Personal
Am Strand liegen die Handtücher dicht an dicht, die Hotels sind ausgebucht: An der Nordseeküste hat die Hauptsaison begonnen. Doch an vielen Stellen hakt es. Denn: Als Folge der Corona-Krise fehlt es überall an Personal!
Das Frühjahr ist normalerweise der Zeitpunkt, an dem die Arbeitsverträge für die kommende Saison abgeschlossen werden. Doch die wechselhafte Entwicklung der Infektionszahlen und die damit verbundene Sorge vor einem erneuten Lockdown haben in der Branche für große Verunsicherung gesorgt. Für Hotel-Besitzer, Gaststättenbetreiber oder Souvenirläden-Inhaber gab es keine Planungssicherheit. Folge: Sie mochten keine verbindlichen Arbeitsverträge abschließen.
Wenig Arbeitsverträge aus Angst vor neuem Lockdown
Wie NDR Niedersachsen berichtet, fehlen auf dem Festland 30 Prozent Arbeitskräfte. Auf den Inseln soll der Personalmangel sogar bei 50 Prozent liegen. Vor allem Köche, Zimmerpersonal sowie Kellner*innen fehlen. Es gebe nicht einen Kollegen von Schillig bis Dangast, der nicht gerade Mitarbeiter sucht, sagte Olaf Stamsen, Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Wilhelmshaven dem NDR.
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Hoteldirektorin Katja Rucard von der Insel Spiekeroog sagte dem Sender, einen Personalmangel in diesem Ausmaß habe sie noch erlebt. Viele Mitarbeiter seien nach dem langen Lockdown in andere Branchen gewechselt oder arbeiteten inzwischen in Bayern oder anderen Bundesländern, auch weil Wohnraum auf den Ostfriesischen Inseln kaum noch bezahlbar sei.
Hotels führen Ruhetage ein und verzichten auf Events
Um den Urlaubern dennoch die gewohnte Qualität bieten zu können und sie nicht zu verstimmen, sind die Hoteliers und Lokal-Besitzer gezwungen, ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen. Manche Hotels führen Ruhetage ein, an denen die Küche kalt bleibt. Andere verzichten auf Events. In diesem Jahr ist eben alles anders. Das wissen zum Glück auch die Urlauber. (ng)