Nach Massensturz bei „Tour de France“: Verursacherin meldet sich zu Wort
Sie wollte eigentlich nur ihren Großvater und ihre aus Deutschland stammende Großmutter grüßen. Nun muss sich die als „Pappschild“-Frau bekannt gewordene Zuschauerin bei der Tour de France allerdings im Herbst vor Gericht verantworten.
Wie die „L’Équipe“ am Freitag berichtete, findet die Verhandlung gegen die 30-Jährige am 14. Oktober statt. Die Frau war am Mittwoch in Gewahrsam genommen und am Freitagmorgen wieder freigelassen worden. Trotz zurückgezogener Anzeige seitens der Tour-Organisation ASO droht der Frau nun mächtig Ärger.
Tour de France: Frau mit Fan-Plakat äußert sich nach Massensturz
Auf der ersten Etappe der diesjährigen Tour hatte die Zuschauerin ein Pappschild auf die Straße gehalten und damit unabsichtlich einen Massensturz ausgelöst. Zunächst hatte sie den Unfallort verlassen, sich jedoch am Mittwoch gestellt. Ihr wird Gefährdung der öffentlichen Gesundheit sowie möglicherweise auch die Gefährdung von Menschenleben vorgeworfen. Maximal drohen der Frau zwei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 30.000 Euro. Fahrer und Teams könnten sie zudem zivilrechtlich auf Schadensersatz verklagen.
Erstmals meldete sich die 30-Jährige, die sich bei dem Massensturz selbst am Ellenbogen verletzt hatte, jetzt selbst zu Wort. Sie bezeichnete ihr Handeln gegenüber der Polizei als „Dummheit“ und „war beschämt von dem, was sie tat“, erklärte Nicolas Duvinage, Kommandeur der Gendarmerie des Departements Finistère, laut Sport 1 gegenüber französischen Medien.
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Dabei war die Intention der Frau eine ganz andere. „Sie wollte eine liebevolle Botschaft an ihre Großeltern senden, die bedingungslose und eifrige Zuschauer der Tour de France sind“, erklärte Staatsanwalt Camille Miansoni aus Brest während einer Pressekonferenz. Das war dann allerdings ein wenig außer Kontrolle geraten. (nis/dpa)