„Jungs, die Dampf machen“: HSV landet einen Doppelschlag auf dem Transfermarkt
Dieser Sonntag hatte es aus HSV-Sicht in sich – denn nicht nur auf dem Platz gaben die Hamburger Gas. Noch vor dem 2:2 gegen Hannover fädelten die Verantwortlichen des Vereins einen Transfer-Doppelpack ein, der für Aufsehen sorgte: Neben Abwehr-Talent Aboubaka Soumahoro (19/FC Paris) wechselt auch der norwegische Flügelflitzer Alexander Røssing-Lelesiit (18/Lilleström) zum HSV. Vor allem der Skandinavier gilt als Rohdiamant und wurde zuletzt von mehreren europäischen Großklubs gejagt.
Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Unmittelbar nachdem sie ihre Medizinchecks im UKE Athleticum hinter sich gebracht hatten, eilten Soumahoro und Røssing-Lelesiit in den Volkspark und sahen zumindest noch Teile des Nordduells. Es war ihr erster Berührungspunkt mit ihrem neuen Arbeitsplatz.
Soumahoro wurde Vize-Europameister mit Frankreichs U19
Zwei Talente für den HSV, die vor allem auch als Investition in die Zukunft gelten. Anders als Leihgabe Adedire Mebude (20/KVC Westerlo), der bereits gegen Hannover sein Debüt feierte, wurden beide gekauft und sollen noch am Sonntag bis Sommer 2029 laufende Verträge unterschreiben.
Insbesondere die Verpflichtung Soumahoros wurde von den Vereinsbossen als dringend notwendig erachtet. Nach dem Abgang von Lucas Perrin (Leihe zu Cercle Brügge) benötigte der HSV Verstärkung für die Abwehrmitte. Soumahoro soll die Lücke schließen. Dem französischen Junioren-Nationalspieler, der mit seiner U19 als Stammspieler Vize-Europameister wurde, trauen die Bosse zu, sofort Druck auf das Stammpersonal auszuüben. In dieser Serie kam er in der zweiten Liga seines Landes zu 14 Einsätzen.
Auch die AC Mailand wollte Røssing-Lelesiit verpflichten
Ursprünglich galt Kroatiens Top-Talent Dominik Prpic (20/Hajduk Split) als Wunschspieler. Doch seit Samstag war klar: Eine Einigung mit den Hajduk-Bossen war ausgeschlossen. Anschließend machten HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa die Nummer mit Soumahoro klar.
An Røssing-Lelesiit war zuletzt unter anderem die AC Mailand interessiert. Der vor wenigen Tagen 18 Jahre alt gewordene Norweger gilt als eines der größten Flügel-Talente Skandinaviens und sieht beim HSV die größere Chance, sich zu entwickeln. Er kann auf beiden Seiten spielen, fühlt sich links allerdings etwas wohler. Mit ihm und Mebude stehen nun weitere Alternativen zu den Stammkräften Jean-Luc Dompé und Emir Sahiti bereit. Damit reagierte der HSV doppelt auf das verletzungsbedingte Fehlen Bakery Jattas (fällt bis Saisonende aus) und die anhaltenden Malaisen von Fabio Baldé.
Schonlau freut sich auf die neuen HSV-Youngster
Sebastian Schonlau freut sich über die beiden neuen Kollegen. „Wir haben zurzeit leider Gottes sehr viele Verletzte und zuletzt viele Rückschläge mit auch großen, schweren Verletzungen“, so der HSV-Kapitän nach dem Hannover-Spiel. „Deswegen ist es gut, wenn wir frisches Blut dazukriegen. Jungs, die Dampf machen und spielen wollen und positive, neue Energie reinbringen. Dass wir das nutzen in der Wintertransferphase, finde ich absolut richtig.“
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Offen, ob die beiden Zugänge bereits am Montag am Spielersatztraining mit den Reservisten teilnehmen. Klar ist aber: Auf den HSV wartet in Sachen Transfers ein ruhiger letzter Tag, ehe das Winter-Fenster am Montagabend schließt.
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