Jackson Irvine über seine Liebe zur Musik: Er mopste sogar Plakate auf St. Pauli
Es ist keine so fürchterlich neue Erkenntnis, dass der Mann weit über den Tellerrand des Fußball-Business hinaus blickt. Das Leben von Jackson Irvine hat diverse Inhalte, ein eminent wichtiger Part ist die Musik. So war der Kapitän des FC St. Pauli vor wenigen Tagen im Sendeformat „Plattenkiste“ bei arte zu Gast – und offenbarte die Vielfalt seines Geschmacks.
Den Beginn seiner Auswahl, die er aus einem vom Sender bereitgestellten Koffer mit LPs traf, machten Landsleute des Australiers. „Ich muss gar nicht lange suchen, die erste Platte fällt mir direkt ins Auge“, sagte Irvine und zog „Cartoon Darkness“ von „Amyl And The Sniffers“ aus der silbernen Kiste. Das Quartett aus Melbourne ist so ziemlich der heißeste Scheiß, den die Punk- und Garage-Rock-Szene aktuell zu bieten hat. Erst vor ein paar Wochen war die Band in Hamburg und Irvine im Publikum: „Es war brillant.“
Jackson Irvine sah gerade „Amyl And The Sniffers“ in Hamburg
Als zweites zog der 31-Jährige „Romance“, das aktuelle Album der Post-Punk-Band „Fontaines D.C.“ Für ihn sei das „die unbestritten beste Platte des Jahres von der momentan besten Band“. Die Iren seien sein Favorit gewesen von dem Moment an, als er sie zum ersten Mal gehört hat. „Ich liebe es einfach, wie sich sich ständig weiterentwickeln und verändern.“ Die Verehrung geht sogar so weit, dass er und seine Frau Konzertplakate, die im Viertel hingen, abgenommen und bei sich zu Hause aufgehängt haben, erzählt Irvine lachend.
Danach wechselt er den Stil und suchte sich das 2004er-Album des Hip-Hop-Duos „Madvillain“ heraus. „Der Lieblingsrapper eines jeden Rappers“, sagte Irvine. Als er die Platte im Alter von 15 oder 16 Jahren erstmals gehört habe, sei das für ihn ein „echter Gamechanger“ gewesen: „Es ist ein besonders Album. Einzigartig.“
Irvines Liebe geht von Post-Punk über Hip-Hop bis Songwriter
Als nächstes sprang Irvine in die Alternative/Indie-Ecke, entschied sich für „Six Feet Beneath The Moon“ des britischen Songwriters „King Krule“. Der habe ihm von Beginn an wegen seiner Stimme fasziniert, „so etwas hatte ich vorher noch nie gehört“. Vor etwa zehn Jahren habe er den Künstler live gesehen „vor etwa 80 bis 100 Leuten in einer Bar in Glasgow“.
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Und dann entschied sich Irvine für jemanden, von dem man weiß, dass er komplett auf ihn abfährt. „Es ist fast unmöglich für mich, an einer Nick-Cave-Platte vorbeizublättern“, gestand er, als er „Murder Ballads“ herausfischte. „Das war wahrscheinlich meine erste Beziehung zur Musik, meine frühestens Erinnerungen.“ Cave sei vermutlich sein Lieblingskünstler aller Zeiten.
Es folgten noch Alben von Kendrick Lamar (Hip-Hop) und Frank Ocean (Singer/Songwriter), dann waren die zehn Minuten Sendezeit, die vorgesehen waren, um. Die reichten aber erneut, um zu transportieren, dass der FC St. Pauli einen sehr besonderen Profi in seinen Reihen hat, der zu keinem anderen Verein besser passen würde.
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