Brutale Nummer in der 2. Liga: Ex-HSV-Talent brennen die Sicherungen durch
Dem gebürtigen Hamburger Fabian Nürnberger sind am 21. Spieltag der 2. Bundesliga komplett die Sicherungen durchgebrannt. Bei der 0:3 (0:2)-Niederlage des SV Darmstadt 98 gegen die SV Elversberg flog das frühere HSV-Talent in der 76. Minute vom Platz – nach einer Szene, nach der der 25-Jährige eigentlich gleich zwei Rote Karten verdient gehabt hätte. Nürnberger dürfte nun eine lange Sperre drohen.
Das Spiel war bereits entschieden, die Darmstädter lagen nach einer indiskutablen Leistung 0:3 zurück, als Nürnberger heftig ausholte und Elversbergs 19-jähriges Top-Talent Elias Baum mit einem brutalen Tritt umsenste. Es folgt eine wilde Rudelbildung, angeführt von Ex-HSV-Verteidiger Maximilian Rohr. Und Nürnberger zeigte direkt, dass die Emotionen noch nicht heruntergekocht waren. Der Darmstädter Linksverteidiger schlug Rohr mit der flachen Hand ins Gesicht.
Nürnberger sieht Rot, Ex-HSV-Profi Rohr Gelb
Schiedsrichter Lukas Benen (Nordhorn) hatte da die Rote Karte für Nürnberger schon in der Hand. Rohr sah Gelb. Der niedergestreckte Baum musste kurz darauf ausgewechselt werden.
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Nürnberger, dessen Mutter aus Bulgarien stammt und der dadurch seit September 2024 bulgarischer Nationalspieler ist, wurde in Hamburg geboren. Über den SC Poppenbüttel und den Glashütter SV landete er schließlich in der Jugend beim HSV. Im Alter von 16 Jahren aber ging es weiter zu Eintracht Norderstedt und dann zum Niendorfer TSV, von wo aus er 2018 zum 1. FC Nürnberg wechselte. 2023 ging es von dort aus weiter nach Darmstadt.
Nürnberger bekam nie zuvor eine Rote Karte
Als unfairer Sportsmann war Nürnberger bislang nie aufgefallen. Seit den U19-Zeiten in Niendorf hatte er 205 Pflichtspiele absolviert und hatte dabei nie glatt Rot gesehen. Das einzige Spiel, in dem er Gelb-Rot sah, liegt fast fünf Jahre zurück.
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Der Ausraster gegen Elversberg dürfte auch mit dem Tiefflug der Darmstädter zu erklären sein, die gegen die Saarländer ihre dritte Niederlage in Folge kassierten. In der Rückrundentabelle ist der Bundesliga-Absteiger Letzter. Die vagen Aufstiegshoffnungen, die die Südhessen in der Winterpause möglicherweise noch gehabt haben, sind verflogen. Trainer Florian Kohfeldt, der Nürnberger nach dessen Platzverweis abklatschte, steht zunehmend in der Kritik.
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Für die Elversberger, für die Robin Fellhauer (12.), Maurice Neubauer (42.) und Fisnik Asllani (64.) trafen, war es der erste Sieg in diesem Jahr. Im Gegensatz zu den Lilien behalten sie die Aufstiegsplätze noch im Blick. Der Tabellendritte Magdeburg, der auch sein zehntes Heimspiel in dieser Saison nicht gewinnen konnte (3:4 gegen den 1. FC Nürnberg), ist nur noch drei Punkte entfernt.
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