BVB-Trainer Niko Kovac ärgert sich

Niko Kovac hatte bei seiner Premiere als BVB-Trainer ausreichend Gründe sich zu ärgern. Foto: AFP

„Ich weiß es selbst nicht“: Kovac braucht nach BVB-Premiere Nachhilfe in Regelkunde

Neuer Trainer, altes Leid: Borussia Dortmund hat beim Einstand von Niko Kovac eine bittere Niederlage kassiert. 

Niko Kovac hatte einiges zu besprechen. Sofort nach dem Abpfiff lief der neue Trainer von Borussia Dortmund zu Schiedsrichter Daniel Siebert, er redete und redete auf ihn ein. Selbstverständlich half es nichts: Als erster BVB-Trainer seit Michael Skibbe vor 27 Jahren hat der Hoffnungsträger mit einer Niederlage debütiert.

BVB-Verteidiger Waldemar Anton wird zum Unglücksraben

Die Dortmunder unterlagen in einem umkämpften Bundesliga-Duell dem VfB Stuttgart mit 1:2 (0:0) und verlieren die Champions-League-Plätze immer mehr aus den Augen. Die Aufbruchstimmung, die beim BVB nach den jüngsten beiden Siegen unter Interimstrainer Mike Tullberg herrschte, scheint verflogen – und Waldemar Anton war untröstlich. 



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Der frühere Stuttgarter wurde von den VfB-Fans so lange bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen, bis ihm ein Eigentor unterlief (50.). Abwehrchef Jeff Chabot (61.) besiegelte die achte Saisonniederlage des BVB, der seine Generalprobe fürs Playoff-Duell in der Champions League bei Sporting Lissabon am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) verpatzte. Julian Brandts Tor (81.) kam zu spät. Zu allem Überfluss sah Julian Ryerson die Gelb-Rote Karte (90.) – und lieferte damit Kovac den Anlass für den Redebedarf.

Niko Kovac zufrieden mit der Leistung der Borussia

„Die Jungs haben alles gegeben. Wir hätten nicht als Verlierer vom Platz gehen dürfen“, sagte er bei Sky. „Wir haben in der Entscheidungsfindung nicht immer das Richtige gemacht und wir haben uns selbst um die Früchte unserer Arbeit gebracht. Vor dem 0:1 müssen wir selbst das Tor gemacht haben.“

Jeder habe 100 Prozent gegeben. „Das Ergebnis war das einzige, was nicht gut war. Der Rest war in Ordnung“, befand Kovac, wusste aber auch, „dass viel Arbeit vor uns steht. Wir werden das alles aufarbeiten und mit den Jungs besprechen, was wir hätten besser machen können“. Derweil haderte Kovac mit dem Schiedsrichter-Gespann – vor allem wegen einer Entscheidung vor dem 0:2. „Da sind zwei Leute im Abseits“, meinte er und machte deutlich, dass er es selbst nicht erklären könne, wann ein passives Abseits zu einem aktiven werde in solchen Situationen. „Ich weiß es selbst nicht. Aber ich möchte gerne wissen, warum, weil das sicher auch der eine oder andere Spieler von uns wissen möchte.“

Kovac bringt Adeyemi überraschend von Anfang an

VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth sah sich die ganze Aufregung gelassen an. „Wir hatten weniger Ballbesitz als sonst, haben das aber extrem schlau und clever umgesetzt“, lobte er im Sky-Interview. „Es war ein Sieg der Konzentration und der Geschlossenheit.“ Gegen einen BVB, der trotz richtungsweisender Personalentscheidungen einfach nicht zur Ruhe findet. 

Kovac setzte auf viel Erfahrung. Pascal Groß und Marcel Sabitzer sollten im Mittelfeldzentrum für Kontrolle sorgen, Brandt sollte die schnellen Außen Karim Adeyemi und Jamie Gittens einsetzen. Zwar hatte der BVB meist den Ball, zügig nach vorne ging es aber nicht. Bei dem mäßigen Tempo hatte Stuttgart meist keine Probleme, die Dortmunder Angriffe abzufangen. 

Emre Can wird für Rettungsaktion von den Fans gefeiert

Gefährlich war der VfB, und er profitierte bei seiner größten Chance von einem Aussetzer Antons. Der frühere Stuttgarter spielte einen zu kurzen Rückpass, den Deniz Undav abfing. Der Nationalstürmer ließ sich auf dem Weg zum Tor aber zu viel Zeit, Emre Can holte Undav noch ein und wurde für seine Rettungsaktion gefeiert (37.).

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Der BVB kam stürmischer aus der Pause, Adeyemi enteilte auf der rechten Seite, fand mit seiner Hereingabe aber keinen Abnehmer. Drei Minuten später war Adeyemi wieder frei durch, sein Schuss flog knapp vorbei (49.). 

Bundestrainer Nagelsmann sieht das Eigentor von Anton

Unter den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann wehrte sich der VfB erfolgreich. Anton grätschte eine Flanke von Chris Führich unglücklich ins eigene Tor. Als der BVB noch versuchte, sich davon zu erholen, schlug Chabot nach einer Ecke wuchtig zu.

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Mit Glück und Geschick verhinderte Alexander Nübel den schnellen Dortmunder Anschlusstreffer, als er einen abgefälschten Schuss von Gittens an die Latte lenkte (68.). Weil der VfB geschickt verteidigte, blieben kaum Räume für Dortmunder Hochgeschwindigkeitsangriffe. Stattdessen musste der BVB weiter beharrlich nach einer Lücke suchen – und fand sie. Für den Ausgleich aber reichte es nicht mehr. (sid/mp)

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