Andrej Kramaric und Tom Bischof fassen sich an den Kopf.

Kollektive Fassungslosigkeit: Andrej Kramaric (l.) und Tom Bischof sind geniale Einzelkönner, doch für die TSG Hoffenheim läuft nichts zusammen. Foto: imago/foto2press

„Peinlich“: Bundesliga-Star prophezeit dem eigenen Team den Abstieg

Die TSG Hoffenheim präsentiert sich gegen Union Berlin desaströs. Der Trainer ist aber wohl nicht in Gefahr.

Trainer Christian Ilzer stapfte verloren über den Platz, nachdem seine Mannschaft auseinandergefallen war. Die Vereinsikone Andrej Kramaric versuchte verzweifelt, die wütenden und pfeifenden Fans mit entschuldigenden Gesten zu beruhigen. Die Szenen nach Abpfiff passten in ein Bild des Jammers, das die TSG Hoffenheim beim desaströsen 0:4 (0:1) gegen Union Berlin an diesem Nachmittag abgegeben hatte.

Marius Bülter: „So werden wir kein Spiel mehr gewinnen“

„So werden wir kein Spiel mehr gewinnen und absteigen. Am Ende haben wir uns aufgegeben, keine Gegenwehr geleistet, das war peinlich“, schimpfte TSG-Profi Marius Bülter am Sky-Mikrofon. Der Frage nach dem Trainer, dem nur drei Siege in 16 Pflichtspielen gelungen sind, wich er aus. „Wir arbeiten gut zusammen“, beteuerte Bülter. Sportchef Andreas Schicker versicherte trotz des „brutal energielosen“ Auftritts zudem: „Nur gemeinsam kommen wir da raus.“



Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Wahlkampf extrem: Was Hamburger Politiker nach dem Merz-Vorstoß zwischen Veddel und Eppendorf erleben
  • Schwebebahn für Harburg: Behörde prüft spektakuläres Projekt für einen Sprung über die Elbe
  • Ziemlich irre Franzbrötchen: Mit Leberwurst oder Pizzateig – extreme Vielfalt bei Hamburgs Bäckern
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: Rangnicks Lob für St. Pauli-Trainer Blessin
  • 20 Seiten Plan7: Wenn jetzt schon Sommer wär! Ihr Festival-Planer für Hamburg und Norddeutschland



Doch die TSG bleibt tief in der Krise. Benedict Hollerbach (24./87.), Neuzugang Marin Ljubicic (61.) mit seinem ersten Ballkontakt in der Bundesliga und Andrej Ilic (73.) trafen für die Berliner von Trainer Steffen Baumgart, die nunmehr sechs Punkte vor Hoffenheim liegen. Nach sechs Auswärtsniederlagen in Folge beendeten die Unioner ihre Pleitenserie – und verschärften die Lage bei den Kraichgauern, die einen desolaten Eindruck hinterließen.

TSG Hoffenheim musste auf acht Profis verzichten

Vor der Partie wiesen Union und die TSG die schwächsten Bilanzen des neuen Jahres auf. Beide Klubs holten jeweils nur vier Punkte. Das spiegelte sich in der Anfangsphase wider. Vor 20.023 Zuschauern in der Sinsheimer Arena war kaum etwas geboten. Lediglich Union-Angreifer Ivan Prtajin sorgte einmal für ein wenig Gefahr (14.).

Die ersatzgeschwächten Hoffenheimer, die ohne Nationaltorwart Oliver Baumann, Ihlas Bebou, Valentin Gendrey, Ozan Kabak, Grischa Prömel, Diadie Samassekou, Haris Tabakovic und Umut Tohumcu auskommen mussten, brachten in der Offensive so gut wie gar nichts zustande.

Hollerbach, Ljubicic und Ilic treffen für Union Berlin

Die Führung der Berliner durch Hollerbach fiel nicht überraschend. Während die Gäste immerhin bemüht waren, kam von der TSG viel zu wenig. Sogar ein zweiter Treffer der Köpenicker war mehrmals möglich. Die Vorstellung der Hoffenheimer war desaströs, nach 35 Minuten fingen die eigenen Fans an zu pfeifen.

Pünktlich zum Wochenende erhalten Sie von uns alle aktuellen News der Woche rund um den HSV kurz zusammengefasst – direkt per Mail in Ihr Postfach.

Mit meiner Anmeldung stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Erst im Anschluss wurde es aus Sicht der Kraichgauer besser. In der 44. Minute vergab Andrej Kramaric die große Chance zum Ausgleich, kurz darauf konnte auch Adam Hlozek nicht vollstrecken (45.).

Das könnte Sie auch interessieren: „Ich weiß es selbst nicht“: Kovac braucht nach BVB-Premiere Nachhilfe in Regelkunde

Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl, Möglichkeiten sprangen dabei aber in den ersten zehn Minuten nicht heraus. Berlin setzte auf Konter. Nach einem verheerenden Fehlpass von TSG-Innenverteidiger Kevin Akpoguma schlug der kurz zuvor eingewechselte Kroate Ljubicic nach Vorarbeit von Woo-Yeong Jeong zu. Der ebenfalls eingewechselte Ilic sorgte für die Vorentscheidung. Nach dem 0:4 verließen viele TSG-Fans fluchtartig das Stadion. „Wir geben 90 Millionen aus und wo stehen wir? Wir sind Viertletzter, das kann nicht unser Anspruch sein“, sagte TSG-Profi Dennis Geiger. Dem war nichts hinzuzufügen. (sid/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp