Patzer und heiße Duelle: Warum sich dem HSV jetzt eine große Aufstiegs-Chance bietet
Neben Merlin Polzin waren auch die HSV-Profis darum bemüht, die Durststrecke bei den vermeintlich kleinen Klubs der Zweiten Liga nicht in ihre Köpfe zu lassen. Ob der viel zitierte, 20 Monate andauernde Negativlauf nun eine Last darstellte oder nicht: Der HSV hat ihn beendet. Und er muss ihn nicht auch noch mit in die Woche vorm Spiel in Regensburg am Sonntag nehmen. Dort, auswärts beim Jahn, winkt den Hamburgern eine große Chance. Sie hat mit den Aufstiegskonkurrenten zu tun, von denen am Wochenende einige Punkte liegenließen.
Freitags gewinnt es sich auch in der Zweiten Liga am schönsten. Erst die Pflicht erledigen und auswärts gewinnen, dann regenerieren, Füße hochlegen und der Konkurrenz dabei zusehen, ob sie nachziehen kann. Zum dritten Mal in dieser Saison spielte der HSV an einem Freitag – und zum zweiten Mal, nach dem 2:1 in Köln am ersten Spieltag, gelang bei dieser Terminierung ein Sieg. In der Zwischenzeit hatte es Anfang November das 1:3 in Braunschweig gesetzt. Bei einem anderem Abstiegskandidaten, in Münster, war Können und Glück nun aber wieder auf HSV-Seite.
HSV-Profi Meffert: „Tut ganz gut, wenn wir auf uns gucken“
„Wir bleiben bei uns und können jedes Spiel gewinnen“, sagte Davie Selke nach dem 2:1-Erfolg. Jonas Meffert fügte – auch mit Blick auf den ersten Dreier vor weniger als 20.000 Fans seit 20 Monaten – hinzu: „Es tut ganz gut, wenn wir auf uns gucken, in unserer Gruppe bleiben und uns nicht zu viel von außen beeinflussen lassen.“ Als alles gesagt war, verabschiedeten sich Meffert und Co. ins Wochenende. Klar, am Samstagvormittag standen noch Auslaufen und Spielersatztraining an, anschließend aber begannen für die HSV-Profis endgültig die zweieinhalb freien Tage.
![](https://cdn.mopo.de/uploads/sites/4/2025/02/72collage.png)
Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Wahlkampf extrem: Was Hamburger Politiker nach dem Merz-Vorstoß zwischen Veddel und Eppendorf erleben
- Schwebebahn für Harburg: Behörde prüft spektakuläres Projekt für einen Sprung über die Elbe
- Ziemlich irre Franzbrötchen: Mit Leberwurst oder Pizzateig – extreme Vielfalt bei Hamburgs Bäckern
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: Rangnicks Lob für St. Pauli-Trainer Blessin
- 20 Seiten Plan7: Wenn jetzt schon Sommer wär! Ihr Festival-Planer für Hamburg und Norddeutschland
Und wenn einzelne Spieler am frühen Samstagnachmittag vor dem Fernseher saßen, werden sie gesehen haben, dass mit dem 1. FC Magdeburg einer der Aufstiegskonkurrenten patzte: Das Team von Christian Titz verpasste auch gegen den 1. FC Nürnberg den ersten Heimsieg der Saison, unterlag spät mit 3:4 und konnte punktemäßig (weiter 35 Zähler) nicht wieder mit dem HSV (jetzt 38) gleichziehen. Am Samstagabend gewann dann zwar der 1. FC Kaiserslautern mit 1:0 bei Hertha BSC und schloss als neuer Tabellendritter (ebenfalls 38 Punkte) zum HSV auf.
HSV-Konkurrenten patzen – und duellieren sich demnächst
Der Fußball-Sonntag beinhaltete aus HSV-Sicht dann aber wieder eine gute Nachricht: Hannover 96 (33 Zähler, nun Tabellensiebter) und Fortuna Düsseldorf (34, weiterhin Platz fünf) klauten sich beim 1:1 am Maschsee gegenseitig die Punkte. Und fast hätte der FC Schalke 04 spät beim 1. FC Köln ausgeglichen – es blieb aber beim Konjunktiv, weil Kenan Karaman die große Chance aufs 1:1 vergab (90.+1). Die Kölner gewannen das Nordrhein-Westfalen-Duell mit 1:0 und zogen als alter, neuer Spitzenreiter (40 Zähler) so wieder am alten, neuen Zweiten HSV vorbei.
Das könnte Sie auch interessieren: Schlechte Zuteilung? HSV-Profis klären auf, was beim Gegentor schieflief
Trotzdem: Polzins Team geht durch den eigenen Sieg, gepaart mit den Punktverlusten von Magdeburg, Hannover und Düsseldorf, als Gewinner aus dem 21. Spieltag. Und der 22. bietet dem HSV eine weitere große Chance, denn: Am kommenden Wochenende warten erneut einige heiße Duelle der Konkurrenten. Schon am Freitagabend kommt es zur Partie Erster gegen Vierter (Köln – Magdeburg), tags darauf steht das Spiel des Dritten gegen den derzeit Siebten (Kaiserslautern – Hannover) an. Die entsprechenden Ergebnisse vorausgesetzt, könnte sich der HSV mit einem Sieg von den Verfolgern absetzen, sich vielleicht einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf Rang vier erarbeiten.
Nach Spiel in Regensburg kommt HSV-Verfolger Lautern
Jahn Regensburg hat sein letztes Heimspiel zwar gewonnen (2:0 gegen Hertha BSC), am Freitag parallel zum HSV aber einen erneuten Rückschlag erlitten. Schon vor dem 1:2 in Fürth war klar: Der Jahn bleibt Letzter – und trifft nun auf den unter Merlin Polzin noch niederlagenlosen HSV. Ein weiterer Sieg bei einem vermeintlichen Zwerg der Liga, und die Hamburger würden mit besten Voraussetzungen in das Heimspiel gegen den punktgleichen, aktuell größten Verfolger Kaiserslautern in der Woche danach gehen. Wann das Topspiel steigt? Am 21. Februar – freitagabends.
Am vergangenen Freitagabend versprach jedenfalls Selke schon einmal ganz unabhängig von der Terminierung: „Wir glauben bis zum Schluss an den Sieg – egal, ob der Gegner aus der ersten oder zweiten Tabellenhälfte kommt.“
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.