St. Paulis Konkurrenzkampf spitzt sich zu: Ein klares Signal an Afolayan
Die größte Überraschung in Leipzig hatte es bereits eine Stunde vor dem Anpfiff gegeben, als die Startelf des FC St. Pauli bekanntgegeben wurde. Alexander Blessin hatte auf der Suche nach einem Vertreter für den verletzten Morgan Guilavogui nominell Oladapo Afolayan, Elias Saad und Scott Banks für die rechte offensive Bahn zur Verfügung – und der Trainer entschied sich für Carlo Boukhalfa. Ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl an vor allem einen der drei anderen Profis.
Dass dabei vor allem das Potenzial bei der Arbeit gegen den Ball eine Rolle gespielt hat, war offensichtlich. „Er hat alles reingeschmissen, alles gegeben“, befand Blessin zur Leistung des gelernten Mittelfeldspielers. „Das war mir einfach wichtig. Er hat gut nachgearbeitet, und von der Struktur standen wir auch gut.“
Klar, im Offensivspiel sei es ausbaufähig gewesen, „er sollte er sich in den Räumen bewegen und schwimmen, um dann in der roten Zone anzukommen, gepaart mit Tiefenläufen. Da hat er nicht so viele Aktionen gehabt“.
Es wird nicht einfacher für Afolayan beim FC St. Pauli
Aber auch wenn nichts alles so funktioniert hat, wie sich Blessin das vorgestellt hatte, blieb die Entscheidung zum einen in gewisser Weise nachvollziehbar. Zum anderen war sie ein klares Signal an Oladapo Afolayan, den viele für die wahrscheinlichste Lösung erachtet hatten. Stattdessen aber kam der Engländer in Leipzig gar nicht zum Einsatz, während Elias Saad und Scott Banks immerhin noch eingewechselt wurden.
Hintergrund dürfte der sein, dass Blessin keine signifikante Weiterentwicklung seines Schützlings bei der Defensivarbeit erkennen kann. Schon mehrfach hatte der Coach Defizite bei Afolayan diesbezüglich angemerkt, den entscheidenden Schritt nach vorne blieb der Spieler bisher schuldig. Vielmehr kreidete der Trainer Afolayan nach dessen Einwechslung für Guilavogui beim Heimspiel gegen Augsburg erneut ein Fehlverhalten in der Entstehung des späten Gegentreffers an.
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Afolayan sollte die Zeichen der Zeit erkannt haben, denn einfacher wird es für ihn auch in Zukunft nicht werden. Noah Weißhaupt ist aktuell gesetzt, Saads Entwicklungskurve zeigt nach Ausheilung seiner Verletzung steil nach oben, auch Banks wusste nach seiner Einwechslung in Leipzig durchaus zu gefallen. Am Samstag gegen Freiburg wird Blessin sicherlich grundsätzlich offensiver aufstellen als in Leipzig. Afolayan ist und bleibt Startelf-Kandidat, aber ob er am Ende nominiert werden wird, liegt in erster Linie an ihm selbst.
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