Die völlig zerfetzte Schrankenaufhängung zeugt von der Wucht des Aufpralls, mit dem der ICE den Sattelzug erfasste.

Die völlig zerfetzte Schrankenaufhängung zeugt von der Wucht des Aufpralls, mit dem der ICE den Sattelzug erfasste. Foto: picture alliance/dpa/Daniel Bockwoldt

ICE-Unglück: Toter Fahrgast ist Professor der Uni Hamburg

Nach dem Zusammenstoß eines ICE mit einem Lkw in Rönneburg dauerten die Aufräumarbeiten auch am Mittwochmorgen noch an – Reisende und Pendler auf der Strecke sollen ihre Verbindungen prüfen. Ein Zugfahrgast (55) starb bei dem Unfall. Nach MOPO-Informationen handelt es sich um einen Professor der Uni Hamburg. Er soll laut „Abendblatt“ Vater von vier Kindern sein. Der Lkw-Fahrer (34) ist unterdessen wieder frei.

Stunden nach dem Zusammenstoß eines Lkws mit einem ICE in Hamburg konnte der stark beschädigte Zug in der Nacht schließlich abgeschleppt werden. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, ist eines der betroffenen Gleise im Süden der Stadt seit dem frühen Morgen wieder befahrbar.

Oberleitung muss nach Unglück repariert werden

Dennoch sollten sich Fahrgäste darüber informieren, ob ihre Züge planmäßig fahren. Die Reparaturarbeiten am zweiten Gleis dauern an. Es müssten noch die Oberleitung repariert und einige beschädigte Schwellen ausgetauscht werden. „Eine Prognose können wir derzeit noch nicht geben“, sagte ein Bahnsprecher.

Der ICE war am Dienstagnachmittag mit einem schwer beladenen Lkw zusammengestoßen, der auf einem nur mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang in Rönneburg stand. Ein 55-jähriger Fahrgast wurde so schwer verletzt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus starb, teilte Rüdiger Carstens von der Bundespolizei mit. Weitere 25 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Bei dem toten Fahrgast handelt es sich nach MOPO-Informationen um einen Professor der Uni Hamburg. Er saß im ersten Waggon auf einem der vier Sitzplätze an einem Tisch.

Techniker der Bahn an dem beschädigten ICE in Hamburg-Harburg. Daniel Bockwoldt / dpa
Techniker der Bahn an dem beschädigten ICE in Hamburg-Harburg.
Techniker der Bahn an dem beschädigten ICE in Hamburg-Harburg.

Comedian Bernard Hoëcker, der ebenfalls in dem verunglückten Zug saß, blieb unverletzt und dankte den Rettungskräften und anderen Helfern, „die mir mit ihrer Ruhe und Professionalität ein Gefühl der Sicherheit gegeben haben“.

Der Fahrer des Sattelzuges wurde festgenommen. Der 34 Jahre alte Mann wurde am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt, anschließend war er wieder frei. „Im Rahmen der heutigen Haftvorführung des beschuldigten Lkw-Fahrers hat sich herausgestellt, dass der Unfallhergang erst noch weiterer Aufklärung bedarf“, so eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft. Auf die bislang vorliegenden Erkenntnisse lasse sich ein dringender Tatverdacht nicht stützen. Gegen den Mann wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Atemalkohol- und Drogentests waren negativ verlaufen. Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp