Olaf Scholz (l.) und Friedrich Merz

Olaf Scholz (l.) und Friedrich Merz Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Wahlkampf-Endspurt – Von Hofnarren und Wundern

Oskar Lafontaine (BSW) spricht in der „Bunten“ von seiner guten Tomatensauce, aber zur Klimakrise schweigen die Politiker. Die Linke lebt dank Heidi Reichinneks Aufruf „Auf die Barrikaden“ und der scheidende Kanzler Olaf Scholz wird von der CDU des Rassismus bezichtigt. Der abstruse Winterwahlkampf geht in die heiße Phase.

Wunder gibt es immer wieder. Im Wahlkampf erst recht. So ist das weltbewegende Thema Klimakrise auf wundersame Weise aus allen Debatten verschwunden. Und das meist um unterkühlte Härte bemühte Ehepaar Wagenknecht/Lafontaine​ zeigt im „Bunte“-Doppelinterview plötzlich menschliche Seiten und Verletzlichkeit:

Die Linke lebt, Scholz taumelt

„Wenn sie privat die Haare offen trägt, wirkt sie weicher und jünger. Aber mir gefällt sie immer“, säuselt da Ehemann Oskar. Von dem wir auch erfahren, dass er ihr öfter mal eine gute Tomatensauce kocht. Wird das dem BSW beim Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde helfen? Zum Thema passt ein weiteres Wunder: Die Linke lebt. Dank energischer Positionierungen gegen den Merz’schen AfD-Tabubruch und erfolgreicher Social-Media-Kampagne rennen junge Leute Parteichefin Reichinnek und ihren Genossen zurzeit buchstäblich die Türen ein – erstaunliches Comeback einer totgesagten Partei.

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Und dann ist da noch Noch-Kanzler Scholz, der auf einer „Privat-Party“ in Berlin in laut Beobachtern „gelöster Stimmung“ vor allerhand Hauptstadt-Journalisten den schwarzen Kultursenator Joe Chialo (CDU) als „Hofnarren“ seiner Partei bezeichnete und sich nun gegen Rassismusvorwürfe wehren muss. So ein gedankenloser Verbalausfall des Kontroll-Freaks Scholz kurz vor Toresschluss verwundert dann eher. Obwohl: Hat da jemand „Hafengeburtstag“ gesagt?

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