Tiefe Trauer um Hamburger Ur-Grüne
Thea Bock ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Die Hamburgerin war eine der Gründerinnen der GAL und saß als grüne Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft.
Die grüne Fraktion bedankt sich zum Abschied bei „unserer ehemaligen Abgeordneten der ersten Stunde und späteren Fraktionsvorsitzenden“. Wie nun bekannt wurde, ist Thea Bock bereits am 4. Februar im Alter von 86 Jahren gestorben.
Die gebürtige Hamburgerin war eine der Gründerinnen der GAL, der Grün-Alternativen Liste, und zog 1982 zusammen mit acht weiteren Abgeordneten erstmals in die Bürgerschaft ein. Auch wenn die Grünen damals sogar, aber längst nicht nur von der SPD als Querulanten gesehen wurden, konnte Bock sich mit umweltpolitischen Themen schnell profilieren: Speziell ihre Arbeit im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss für die Aufklärung des Dioxin-Skandals um das Boehringer-Ingelheim-Werk ist nicht nur lokal in Erinnerung geblieben. 1984 wurde das Werk in Moorfleet geschlossen, bis heute ist der Boden verseucht. Die Firma geht davon aus, dass das Grundwasser erst 2056 entgiftet ist.
Grüne Mitgründerin trat zur SPD über
1988 überwarf sie sich mit ihrer damaligen Partei, verließ die GAL im Krach und wechselte zur SPD. Das Direktmandat in Hamburg-Nord verpasste sie 1990 nur knapp gegen Dirk Fischer von der CDU, rückte 1991 in den Bundestag nach, nachdem Peter Zumkley sein Mandat niedergelegt hatte. 1994 war sie Teil der Bundesversammlung, die Roman Herzog zum Bundespräsidenten wählte.
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Thea Bock war mit Jürgen Mantell verheiratet, dem ehemaligen Bezirksamtsleiter von Eimsbüttel und Ehrenpräsidenten des Hamburger Sportbundes. Sie wird am 5. März auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt.
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