Bei der U18-Wahl dürfen Kinder und Jugendliche abstimmen.

Bei der U18-Wahl dürfen Kinder und Jugendliche abstimmen. Foto: picture alliance/dpa | Stefan Puchner

U18-Wahl: So würde der Nachwuchs in Hamburg wählen

Während bei der Bürgerschaftswahl Anfang März Jugendliche bereits ab 16 Jahren wählen dürfen, sind alle unter 18 eine Woche vorher bei der Bundestagswahl noch nicht gefragt. Außer bei der U18-Wahl, die bundesweit mehr als 165.000 Kinder und Jugendliche zur Abstimmung aufgerufen hat.

Sechs Tage vor der offiziellen Wahl haben der Deutsche Bundesjugendring und das Deutsche Kinderhilfswerk die Ergebnisse der U18-Wahl bekanntgegeben. In 1812 Wahllokalen in ganz Deutschland haben insgesamt 166.443 Kinder und Jugendliche abgestimmt. Und das Ergebnis unterscheidet sich deutlich von den Wahlumfragen.

Wahlsieger beim Nachwuchs ist die Linke, die bundesweit auf 20,8 Prozent der Stimmen kommt, gefolgt von der SPD mit 17,9 Prozent und der CDU mit 15,7 Prozent. Die AfD landet mit 15,5 Prozent auf Platz vier, erst danach kommen die Grünen mit 12,5 Prozent. An der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde die Tierschutzpartei zwar auch bei der U18-Wahl, käme einer Fraktion im Bundestag mit 3,8 Prozent der Stimmen aber deutlich näher. FDP und BSW würden mit je 3,4 Prozent ebenfalls nicht im U18-Bundestag sitzen.

Bundestagswahl: U18 entscheiden in Hamburg anders als auf Bundesebene

Die 1518 Hamburger Nachwuchswählerinnen und -wähler haben andere Präferenzen, die teilweise eher an das prognostizierte Ergebnis der Bürgerschaftswahl erinnern: Hier wird die SPD deutlicher Wahlsieger, kommt auf 28,4 Prozent der Stimmen. Dahinter liegen die Grünen mit 17,8 Prozent.



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Platz drei in Hamburg geht aber nicht an die CDU, sondern an die Linke, die 15,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen kann. Die Union kommt mit 13,4 Prozent auf den vierten, die AfD mit 10,5 Prozent auf den fünften Platz. Unter der Fünf-Prozent-Hürde liegen BSW (4,2 Prozent), FDP (3,4 Prozent) und Volt (3,0 Prozent). Die Tierschutzpartei schneidet im Vergleich zum Bundesergebnis unterdurchschnittlich mit 2,0 Prozent ab.

Zum Vergleich: Die aktuellen Wahlumfragen für die offizielle Bundestagswahl sehen die Union bei 30 Prozent, die SPD bei 15-16 und die Grünen bei 13-14 Prozent. Die AfD käme auf 20-21 Prozent, die Linke auf 6-7. Ob FDP und BSW im neuen Bundestag vertreten sind, ist weiter unklar: Beide kommen in den letzten Umfragen auf 4-5 Prozent.

Bundestagswahl: „Plädoyer für eine Absenkung des Wahlalters“

Bundesjugendring und Kinderhilfswerk zeigen sich zufrieden mit der Resonanz: Die U18-Wahl will „möglichst viele Kinder und Jugendliche für die parlamentarische Demokratie begeistern, ihre Interessen an politischen Themen stärken und diese sichtbarer machen“.

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„Bei U18 organisieren die Kinder und Jugendlichen selbst die Wahllokale und Diskussionen mit Politikerinnen und Politiker über Themen, die sie bewegen, sie stellen Material übers Wählen und über Programme der Parteien zusammen“, sagt Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks. Die U18-Wahl sei „ein Plädoyer für eine Absenkung des Wahlalters auf allen Ebenen“.

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