Kahlschlag bei Otto: Hunderte Stellen fallen weg
Herber Schlag für Hunderte Otto-Mitarbeiter: Der Hamburger Onlinehändler stellt seinen Kundenservice neu auf – und schließt mehrere Kundenservice-Standorte. Auch darüber hinaus plant das Unternehmen ein großes Sparprogramm.
Wachsender Wettkampf, wandelnde Kundenbedürfnisse: Der Onlinehändler Otto stellt seinen Kundenservice neu auf und schließt acht der bisherigen 13 Kundenservice-Standorte in Deutschland. Zuerst berichtete das „Abendblatt“.
Acht Kundenservice-Standorte werden geschlossen
Auf MOPO-Anfrage heißt es von dem Konzern mit Zentrale in Bramfeld: Die Kundenservice-Standorte in Alzenau, Bad Salzuflen, Bochum, Niederzier, Kassel, Leipzig, Stuttgart und Nürnberg werden zum 31. August 2025 geschlossen. Hintergrund der Umstrukturierung sei ein verschärfter Wettbewerb im Online-Handel und die Herausforderungen der derzeitigen Wirtschaftslage in Deutschland.
Doch auch das Kundenverhalten habe sich mit der Zeit verändert: Statt persönlicher Beratung am Telefon würden sich immer mehr Kund:innen schnelle Self-Service-Angebote per App wünschen, so das Unternehmen. So sei die Anzahl der Telefonkontakte bei Otto in den vergangenen fünf Jahren um fast 30 Prozent gesunken. Zeitgleich sei die Anzahl telefonischer Bestellungen um ganze 80 Prozent zurückgegangen. „Vor diesem Hintergrund sind die derzeitigen Strukturen im Kundenservice wirtschaftlich nicht mehr tragfähig“, so das Unternehmen. Bereits seit September 2022 würden die Kundenserviceteams wissen, dass die bestehende Struktur überprüft und angepasst werden müsse.
Rund 480 Beschäftigte betroffen
Trotz frühzeitiger Ankündigung darf der Verlust des Arbeitsplatzes als Schock für die rund 480 betroffenen Beschäftigten gekommen sein. Ihnen wird nun wahlweise eine Vertragsaufhebung mit Abfindung oder ein Wechsel in eine Transfergesellschaft zum 1. Juni angeboten. Im letzteren Fall stockt Otto das Transferkurzarbeitergeld über zwölf Monate lang auf 80 Prozent des bisherigen Nettogehalts auf, so das Unternehmen. Die 700 Arbeitsplätze an den Kundenservice-Standorten in Hamburg, Magdeburg, Neubrandenburg, Dresden und Erfurt bleiben erhalten.
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Wie das „Abendblatt“ berichtet, sind die Sparpläne des Onlinehändlers damit aber noch nicht abgeschlossen: Demnach plant Otto, im Geschäftsjahr 2025/26 zusätzlich 80 Millionen Euro zu sparen. Was die Sparpläne genau vorsehen, stehe derzeit noch nicht fest.
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