„Völli bleibt!“ Und zwar für immer: als Hamburgs neuestes Naturschutzgebiet
Unberührte Natur auf 67 Hektar Fläche: Der Vollhöfner Wald in Altenwerder ist das Zuhause zahlreicher Insekten- und Vogelarten, hier gibt es verschiedenste ökologisch wertvolle Biotope. Jahrelang fürchteten Naturschützer jedoch, dass der „Völli“ der industriellen Nutzung im Hafen zum Opfer fallen könnte. Nun ist eine Entscheidung gefallen.
Die Vollhöfner Weiden an der Alten Süderelbe ist am Dienstag zu Hamburgs 38. Naturschutzgebiet erklärt worden. Damit machen nun 10,33 Prozent des Hamburger Stadtgebiets Naturschutzgebiete aus – ein bundesweiter Rekord!
Vollhöfner Wald ist Hamburgs 38. Naturschutzgebiet
Bereits im September 2023 wurde der Schutzstatus des „Völli“ mit einem Senatsbeschluss besiegelt. Das Bangen der Naturschützer um das Naturgebiet war damit aber noch nicht vorbei, denn die Zeit drängte. Die Befürchtung: Nach der Bürgerschaftswahl im kommenden Monat könnte dieser Beschluss wieder rückgängig gemacht und der „Völli“ doch der Hafenwirtschaft geopfert werden.
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) gab am Dienstag nun Entwarnung: „Der Völli bleibt! Dieser Beschluss des Senats beendet ein langes Ringen um diesen einzigartigen kleinen Urwald mitten in unserer Stadt.“ Auch Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg, begrüßt den Beschluss: „Dieser wild aufgewachsene Wald hat einen herausragenden ökologischen Wert und verdient den Schutzstatus. Hier können Bäume ungestört wachsen und vergehen, wodurch eine natürliche Dynamik erhalten bleibt.“
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Allerdings sehe der BUND Hamburg die Entscheidung auch kritisch, da im Gegenzug ökologisch wertvolle Flächen in Altwerder in Gefahr seien. Die Gebiete Altenwerder Kirchtal und Altenwerder Bullerrinne sollen industriellen Nutzungen weichen. „Dies bedeutet eine weitere Versiegelung wertvoller unversiegelter Flächen im Hafenbereich“, beklagt der Naturschutzverband. (mp)
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