Großdemos am Wochenende: Zehntausende erwartet – wichtiger Rat der Polizei
Im Wahlkampf-Endspurt wird es am Samstag, einen Tag vor der Bundestagswahl, noch einmal richtig voll in der Hamburger Innenstadt. Rund 80.000 Menschen werden bei zwei Demonstrationen gegen Rechts erwartet. Auch in Heimfeld finden Protestversammlungen gegen den Auftritt eines AfD-Abgeordneten statt.
Den Auftakt macht um 12 Uhr die Demonstration „Wir lassen uns nicht spalten: Hamburg wählt Zusammenhalt“. Mitorganisatoren sind unter anderem Fridays For Future, der DGB Hamburg, die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und die Türkische Gemeinde.
Demo „gegen Spaltungsversuche“
Startpunkt des Demonstrationszuges ist die Ludwig-Erhard-Straße. Von dort geht es zum Hauptbahnhof und zum Glockengießerwall. Dort startet dann um 14.30 Uhr die Demonstration „Klare Kante gegen Rechts“ als Demo-Rave mit Lkw, DJs und Live-Acts, bei der 25.000 Menschen erwartet werden.
Den Organisatoren gehe es darum, „ein klares Zeichen gegen Spaltungsversuche“ zu setzen. Wie bereits bei der Demonstration „Hamburg hält dagegen“ am 1. Februar, bei der rund 65.000 Teilnehmer vor Ort waren, sind der Migrationsvorstoß von Friedrich Merz und das Erstarken der AfD Kerngegenstand der Proteste.
Demos in Heimfeld gegen AfD-Auftritt
Auch auf der anderen Elbseite kommt es am Samstag in Heimfeld zu Versammlungen gegen Rechts. Konkret ist der AfD-Wahlkampfabschluss in der Heimfelder Friedrich-Ebert-Halle um 16 Uhr wohl einigen Harburgern ein Dorn im Auge. Am S-Bahnhof Heimfeld sollen nach Angaben der Polizei deshalb zwei Veranstaltungen mit dem Namen „Faschismus 2.0 verhindern“ und „Und Tschüß“ stattfinden, bei denen 500 und 100 Teilnehmer erwartet werden.
Das „Harburger Bündnis Demokratie und Zusammenleben in Vielfalt“ ruft zudem um 15 Uhr am Alten-Postweg-Rondell zur Kundgebung „Harburg zusammen für Demokratie und Vielfalt“ auf. Unterstützt wird die Demo von Harburger Musikern verschiedenster Stilrichtungen wie Werner Pfeifer, Rapper Lasko und Singer-Songwriter Marlo Großhardt. Auch Harburgs Chöre treten auf.
„Harburgs Gesellschaft steht zusammen und füreinander ein“
Dem Bündnis gehören unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund, der evangelische Kirchenkreis Harburg, Harburger Moscheegemeinden, Sport- und Schützenvereine, Stadtteilkneipen sowie die demokratischen Fraktionen und Abgeordneten in der Harburger Bezirksversammlung an. Sie hatten bereits im Januar Tausende Menschen unter dem Motto „Harburg steht zusammen“ mobilisiert und friedlich demonstriert.
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„Die AfD hat wie alle Parteien das Privileg, sich zu versammeln. Sie hat aber nicht das Privileg, das ohne Widerspruch zu tun“, so Wolfgang Brandt, Harburgs DGB-Vorsitzender, der die Kundgebung eröffnen wird: „Diese Partei verbreitet Hass und Hetze und untergräbt unsere Demokratie. Dagegen protestieren wir und zeigen: Harburgs Gesellschaft steht zusammen und füreinander ein“.
Polizei rät: Fahren Sie nicht mit dem Auto in die City
Wegen der Versammlungen rät die Polizei dazu dringend, „auf die Anreise mit Pkw zu verzichten“ und stattdessen die Innenstadt und auch Heimfeld mit den „ÖPNV auszuweichen beziehungsweise die betroffenen Örtlichkeiten weiträumig umzufahren“.
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