Italien-Star rempelt Zwayer weg! Bergamo-Ausraster sorgt für Wirbel
Felix Zwayer bekam den italienischen Zorn am eigenen Leib zu spüren. Der Berliner Schiedsrichter stellt sich dem vor Wut schäumenden Rafael Toloi mutig in den Weg, doch der Atalanta-Kapitän rempelte den Referee einfach weg, um dann Gegenspieler Maxim De Cuyper im Stile eines Wrestlers zu Boden zu reißen. Die Aktion hätte drei Rote Karten verdient gehabt, es war das unrühmliche Ende einer ganz und gar nicht italienischen Nacht.
Denn nicht nur Europa-League-Sieger Bergamo verabschiedete sich durch das 1:3 gegen den FC Brügge aus der Champions League. Auch die AC Mailand schied durch ein 1:1 gegen Feyenoord Rotterdam unerwartet früh aus. „Der italienische Fußball hat einen schwarzen Dienstag erlebt“, schrieb die Zeitung „Corriere della Sera“ über einen Abend, der für reichlich Gesprächsstoff sorgte.
Atalanta Bergamo: Gian Piero poltert gegen Ademola Lookman
Das galt vor allem für Tolois Ausraster kurz vor Spielende. Auslöser war ein unnötiger Rempler von Brügges De Cuyper. Toloi verlor die Nerven, wollte erst den Ball auf seinen Gegenspieler werfen, verlor das Spielgerät jedoch kläglich, rutschte aus, rappelte sich auf, bekam den Ball wieder nicht zu fassen, ließ den herbeigeeilten Zwayer an sich abtropfen und erreichte dann doch noch De Cuyper. Beide gingen zu Boden, Zwayer zeigte Rot.
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Und doch war Toloi nicht der größter Verlierer des Tages, diese Rolle gehörte Ademola Lookman. Der frühere Leipziger, der Bergamo im Mai mit einem Dreierpack im Europa-League-Finale gegen Bayer Leverkusen zum Titel geführt hatte, verschoss beim Stand von 1:3 einen Elfmeter – und wurde nach Schlusspfiff von seinem Trainer öffentlich angezählt.
„Ademola Lookman ist einer der schlechtesten Elfmeterschützen, die ich je gesehen habe“, sagte Gian Piero Gasperini wenig mitfühlend: „Er wollte schießen, weil er vorher schon ein Tor erzielt hatte. Er hat den Ball genommen, obwohl Retegui und De Ketelaere zur Verfügung standen. Ich mag nicht, was Lookman getan hat.“ Rumms!
AC Mailand scheidet gegen Feyenoord Rotterdam aus
Zeitgleich verabschiedete sich auch Milan – gegen „den Tabellenvierten aus Holland“, wie die Zeitung „Corriere dello Sport“ auf dem Titel anmerkte. Das Remis war nach dem 0:1 im Hinspiel zu wenig. Auch hier war der Sündenbock schnell ausgemacht: Theo Hernandez sah kurz nach der Pause Gelb-Rot (51.) für eine Schwalbe, danach kippte das Spiel.
„Fußball ist ein Teamsport, doch es gibt Fälle, in denen ein Spieler allein eine Niederlage besiegeln kann“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“. Die Zeitung „Tuttosport“ wertete das Aus als „Schande! Man kann nicht gegen ein derart schwaches Feyenoord ausscheiden.“
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Milan steckt damit endgültig im Schlamassel, in der Serie A müssen die Rossoneri als Siebter um die erneute Qualifikation für die Königsklasse bangen. Zumindest da geht es Bergamo besser. Als Dritter darf Atalanta auf eine neue Chance in der Königsklasse hoffen. (aw/sid)
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