Serhou Guirassy jubelt nach einem Tor

Galaform: Serhou Guirassy erzielte gegen Union Berlin einen Viererpack. Foto: IMAGO/pepphoto

„Riesen-Show“ von Guirassy: BVB-Stürmer mit Viererpack – Baumgart total bedient

Auf der Tribüne sprang Hans-Joachim Watzke auf und applaudierte lachend, unten schlenderte Serhou Guirassy in dicker Jacke über den Rasen und nahm die Gratulationen seiner Dortmunder Mitspieler entgegen. Lautstark besangen die BVB-Fans endlich wieder einen Heimsieg – und den ersten Bundesliga-Dreier unter dem neuen Trainer Niko Kovac.   

„Alle sind erleichtert, die Zuschauer hat man lange nicht mehr so euphorisch gesehen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 6:0 (2:0) gegen Union Berlin bei Sky und hob den Vierfachtorschützen heraus: „Serhou hat eine Riesenshow abgeliefert.“

BVB-Kapitän Emre Can: „Ein perfekter Samstag für uns“

Guirassy war mit dem ersten Bundesliga-Viererpack seiner Karriere der Matchwinner für die Dortmunder, die sich den Frust von der Seele schossen und ihre Negativserie vor eigenem Publikum beendeten. Ein Eigentor des Berliners Diogo Leite (25.) leitete den ersten Heimerfolg seit dem 23. November 2024 ein. Guirassy (40.) legte kurz nach der Pause nach und ließ später noch einen Hattrick folgen (75., 80. und 83.). Den Schlusspunkt setzte Maximilian Beier (89.). 



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„Wenn wir liefern, ist die Stimmung hier immer gut“, sagte Kapitän Emre Can, „es ist ein perfekter Samstag für uns alle.“ Der Weg zu den anvisierten Champions-League-Plätzen bleibt aber noch lang, aktuell trennen den BVB sieben Punkte von Rang vier. 

BVB startet keineswegs furios ins Spiel

Der Auftakt aber war wenig verheißungsvoll. Oftmals kamen die Pässe ungenau, oder der Ball versprang bereits bei der Annahme. Zunächst waren die Gastgeber, die ohne den verletzten Offensivspieler Julian Brandt antraten, auf Sicherheit bedacht. 

Als sie aber merkten, dass Union kaum etwas Gefährliches zu bieten hatte, wurden sie mutiger – und versuchten ihr Glück immer wieder über die rechte Seite mit Karim Adeyemi. Beim Führungstreffer half aber der Gegner kräftig mit. Einen Schuss von Julian Ryerson fälschte Diogo Leite entscheidend ab.

Dortmund hätte schon zur Pause höher führen können

Wenig später traf Pascal Groß (29.) die Latte, angefeuert von den Fans, die in der Liga seit fünf Heimspielen auf einen Sieg warten mussten, drängte der BVB auf den zweiten Treffer – und belohnte sich noch vor der Pause. Linksverteidiger Ramy Bensebaini eroberte den Ball per Grätsche, dann köpfte Guirassy eine punktgenaue Flanke von Groß ins Tor.

Guirassy hätte kurz nach Wiederbeginn erneut treffen können, diesmal flog sein Schuss knapp übers Tor (52.). Das fiel nicht ins Gewicht, weil Dortmund den Gegner weiter fest im Griff hatte und kaum einen nennenswerten Berliner Angriff zuließ. Union-Trainer Steffen Baumgart, der mit den Köpenickern aus acht Spielen erst sieben Punkte holte, war mit zunehmender Spieldauer total bedient.

Auch im Stadion war die Erleichterung spürbar

Anders als zuletzt hatten Groß und Marcel Sabitzer im zentralen Mittelfeld die Kontrolle, zudem arbeiteten Brandts Ersatz Gio Reyna sowie Beier, der den formschwachen Jamie Gittens vertrat, fleißig mit nach hinten. Überhaupt war dem BVB die Entschlossenheit anzumerken, die in dieser Saison so oft schmerzlich vermisst wurde.

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Mit der souveränen Führung im Rücken verteidigte Dortmund resolut und drängte auf weitere Treffer. Adeyemi (74.) traf nach herausragender Vorarbeit des eingewechselten Carney Chukwuemeka den Pfosten, besser machte es Sekunden später Guirassy.

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Spätestens jetzt ergab sich Union im Dortmunder Dauerregen seinem Schicksal. „Du kannst hier auch mal unter die Räder geraten“, sagte Baumgart, der letztlich die höchste Niederlage in der Berliner Bundesliga-Geschichte einfuhr. „Aber nicht so. Wir müssen ganz schnell daraus lernen.“ Der BVB nutzte die Schlussphase, um sich nach harten Wochen endlich wieder Selbstvertrauen zu holen. Die Stimmung im Stadion war so gelöst wie seit Wochen nicht. (sid/mb)

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