Dieser späte Kölner „Blackout“ macht den HSV zum Spitzenreiter
Trotz großer Überlegenheit hat der 1. FC Köln im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga den nächsten Rückschlag kassiert und die Tabellenführung an den HSV verloren. Vier Tage vor Weiberfastnacht kam der Bundesliga-Absteiger im Rheinderby und Karnevalsduell gegen Fortuna Düsseldorf trotz Führung nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verpasste die passende Reaktion auf die 0:3-Pleite in Magdeburg.
Nach dem Führungstreffer durch Florian Kainz (67.) antwortete Isak Johannesson (90.) mit einem verwandelten Handelfmeter für Düsseldorf, der FC (41 Punkte) rutschte in der Tabelle nach 23 Spieltagen somit auf Platz zwei ab. Die Führung hatte der HSV nach einem 3:0 am Freitagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 42 Zählern übernommen und hat sie nun behalten, weil Kölns Joel Schmied einen Schuss von Vincent Vermeij mit der Hand geblockt hatte.
„Wir waren die bessere Mannschaft, wenn du in der 90. Minute mit einem Handelfmeter das Gegentor bekommst, sind wir natürlich nicht zufrieden“, sagte Kainz bei Sky: „Was man uns vorwerfen muss, ist, dass wir nach dem 1:0 nicht weiter nach vorne gespielt haben.“
„Das fühlt sich bitter an“, sagte FC-Trainer Gerhard Stuber. „Wir haben das Spiel dominiert und dem Gegner gar nichts gegeben.“ Zu Schmieds Aktion meinte er: „So ein Blackout darf uns nicht passieren!“
Düsseldorf nun seit sechs Spielen ohne Niederlage
Düsseldorf, das mit einem Sieg den Rivalen hätte überholen und erstmals seit dem zehnten Spieltag wieder auf einem direkten Aufstiegsplatz springen können, verbesserte sich nach dem sechsten Ligaspiele ohne Niederlage in Folge vorerst auf Platz fünf (38 Punkte).
„Mental ist meine Mannschaft da“, sagte Fortuna-Trainer Daniel Thioune nach dem gefühlten Sieg in Köln selbstbewusst: „Wir werden dabei sein, wenn es um die ersten Plätze in der Tabelle geht.“
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Für Gesprächsstoff hatte das Derby bereits vor Anpfiff gesorgt. Einsatzkräfte hatten eine Maßnahme durchgeführt und „mindestens 300 Personen aus der mutmaßlichen Störerszene von Fortuna Düsseldorf festgestellt“, teilte eine Sprecherin der Kölner Polizei mit. Die Personalien wurden festgestellt, im Fanblock waren merklich Lücken zu sehen.
Spätes Kölner Handspiel hilft auch dem HSV
Der Atmosphäre im Stadion tat dies keinen Abbruch, wo der Kölner Anhang der eigenen Mannschaft mit einer großen Choreographie letzte Derbymotivation einhauchte: „Glück ist kein Geschenk der Götter“, hieß es auf einem Banner unter der von einem FC-Bösewicht bedrohten Glücksgöttin Fortuna.
Wie erwartet übernahm Köln früh die Spielkontrolle, um die von FC-Trainer Struber formulierte „riesige Chance“ zu nutzen, sich wieder vom Rivalen abzusetzen. Unter den Augen von Lukas Podolski, der in der Südkurve bei den FC-Fans stand, tauchten Linton Maina (18.) und Dejan Ljubicic (23.) nach ersten Annäherungsversuchen erstmals gefährlich vor Düsseldorfs Schlussmann Florian Kastenmeier auf. Danach kamen die Gäste allmählich besser ins Spiel und beide Teams neutralisierten sich weitgehend.
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In der zweiten Hälfte wurde Köln wieder aktiver, tat sich gegen kompakte Fortunen jedoch weiter schwer, echte Chancen herauszuspielen. Das änderte sich als Maina bei einem Konter auf der linken Seite etwas mehr Platz hatte. Nach einem Sprint in den Strafraum legte er den Ball zurück auf Kainz, der flach zum 1:0 einschob.
Erst danach verstärkte Düsseldorf wieder seine Offensivbemühungen – Johannesson behielt am Ende die Nerven vom Elfmeterpunkt. Und der HSV bleibt Spitzenreiter. (sid/mb)
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