NVA, Schwulenbar, Männer-Puff: Das bewegte Leben eines Kiez-Pensionswirts
Ronny liebt das „puffige“. Ein Hauch Rotlicht-Flair, ein bisschen Glitzer, schwere Möbel, goldene Rahmen, die ein oder andere Skulptur. Und dazu ein aufwendiges Lichtkonzept. „Alles, was man sieht, was mich umgibt, reflektiert mein Inneres“, sagt der Mann, der sich selber als Paradiesvogel bezeichnet.
Vor 36 Jahren über die Prager Botschaft in den Westen geflüchtet, machte er sich auf die Suche nach der Freiheit. An der Seite eines Millionärs. In einer Schwulenbar. Und als „singender Kellner“. Seine Freiheit fand er schließlich auf dem Kiez. Anfangs als Betreiber eines Männer-Puffs, betreibt Ronny Petzet (58) heute die Pension „Chez Ronny“ an der Reeperbahn und die Cocktailbar „Chez Ronnys Lounge“ an der Silbersackstraße.
Von der Volksarmee zum Betreiber eines Männer-Puffs
Der Paradiesvogel berichtet von seiner Arbeit bei der Nationalen Volksarmee, dem Moment, als er spontan entschied, in den Westen abzuhauen. Wie er die historische Balkonrede von Genscher und seine Einreise mit Bananen und Haribo im Westen erlebte. Er erzählt von seinem Job in einer Schwulenbar, dem Leben an der Seite eines alternden Millionärs und seinem Weg auf den Kiez als Inhaber eines Männer-Puffs. Und Ronny berichtet, was man so alles erlebt, als Betreiber einer Bar und einer Pension mitten an der Reeperbahn.
„Kiezmenschen“ wird von KultKieztouren.de unterstützt – dem wahrscheinlich bekanntesten Anbieter von Reeperbahn-Führungen. Zusammen erzählen wir die Geschichten der Menschen, die St. Pauli ausmachen, aber in der Öffentlichkeit oft zu kurz kommen. Viele der KultKieztouren-Guides waren als „Kiezmenschen“ selber schon im Podcast zu Gast (u. a. Veuve Noire, Fabian Zahrt, Olli Zeriadtke uvm.). Die ganze Liste unter: www.kult-kieztouren.de/kiezmenschen
Die neue Podcast-Folge „Kiezmenschen“ gibt’s hier:
Von Glamour bis Gosse, von Blaulicht bis Rotlicht: Originale gibt es auf St. Pauli so einige. Im MOPO-Podcast „Kiezmenschen“ zeigen Ihnen starke Frauen, protzende Kerle und Kultfiguren ihre Welt. Herzlich, persönlich, nah dran. Parallel dazu gibt es in der WochenMOPO eine ausführliche Reportage.
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