Viele Demonstranten mit Verdi-Flaggen und einem Transparent mit der Aufschrift „Wir für euch, ihr für uns“ stehen am Besenbinderhof.

„Wir für euch, ihr für uns“: Hunderte Beschäftigte des öffentlichen Diensts streiken vor dem Verdi-Gerkschaftshaus am Besenbinderhof. Foto: picture alliance / ABBfoto

Warnstreiks in Hamburg auch am Donnerstag! Diese Bereiche sind betroffen

Warnstreiks im öffentlichen Dienst! Hunderte Menschen gingen am Dienstagmorgen auf die Straße, um für mehr Lohn zu protestieren. Und: Auch am Donnerstag hat die Gewerkschaft Verdi erneut Hunderte Beschäftigte dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Auf diese Einschränkungen müssen sich Hamburger nun einstellen:

In Hamburg müssen sich die Menschen heute wegen Warnstreiks im öffentlichen Dienst erneut auf Einschränkungen einstellen. Bereits am frühen Morgen haben rund 400 Leute, hauptsächlich von der Stadtreinigung, an einer Kundgebung teilgenommen, wie der Landesvorsitzende Hamburg des Beamtenbundes dbb, Thomas Treff, sagte. Viele seien ärgerlich, dass die Arbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt hätten. Treff kündigte an, dass kommende Woche weitere Aktionen geplant seien.

Einschränkungen bei der Müllabfuhr

Die Stadtreinigung Hamburg hatte im Vorfeld angekündigt, dass es wegen des Warnstreiks zu Einschränkungen bei der Müllabfuhr kommen könne. Die Recyclinghöfe sollten aber öffnen wie gewohnt.

Zudem riefen der dbb und die Gewerkschaft Komba die Beschäftigten der Elbkinder-Kitas zu einem eintägigen Warnstreik auf. Auch Mitarbeiter der Hafenaufsicht HPA und der Friedhöfe sollten für einen Tag die Arbeit niederlegen.

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Gewerkschaft und dbb wollen für die Tarifbeschäftigten der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg (TV-AVH) acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat. Außerdem soll es drei zusätzliche freie Tage geben, für Gewerkschaftsmitglieder sogar vier. Der Tarifvertrag TV-AVH ist Teil der Tarifverhandlungen für Beschäftigte von Bund und Kommunen, der aktuell in Potsdam verhandelt wird.

Auch Verdi ruft zum Warnstreik auf

Für den Vormittag ruft zudem die Gewerkschaft Verdi weitere Behörden und Landesbetriebe zu einem Warnstreik auf. Dabei geht es um die Mitarbeiter, die unter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) fallen. Ein Demonstrationszug soll am Vormittag vom Gewerkschaftshaus (10 Uhr) nahe dem Hamburger Hauptbahnhof bis zur Finanzbehörde am Gänsemarkt (11 Uhr) ziehen, wie Verdi mitteilte. Dazu werden der Gewerkschaft zufolge 1200 bis 1400 Teilnehmer erwartet. Zentrale Forderung der Gewerkschaft ist ein Tarifvertrag zur Altersteilzeit.

Weitere Streiks am Donnerstag geplant

Auch für Donnerstag hat Verdi Beschäftigte des öffentlichen Diensts erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Zu den Arbeitsniederlegungen seien Beschäftigte von Stadtreinigung, Hamburg Port Authority sowie den Theatern und Bühnen aufgefordert, teilte die Gewerkschaft mit. Auch bei der Bundesagentur für Arbeit oder dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie wird für Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen.

Bei der Stadtreinigung Hamburg sind die Beschäftigten von Donnerstag bis einschließlich Montag zum Arbeitskampf aufgerufen. „Wir intensivieren jetzt die Arbeitskampfmaßnahmen bis zur dritten Verhandlungsrunde am 14./15. März”, teilte Verdi weiter mit. Hintergrund für die Aktionen sei, dass es „entgegen aller Erwartung” in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 17./18. Februar 2025 in Potsdam kein Angebot der Arbeitgeber für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen gegeben habe.

Einschränkungen im Hadag-Fährverkehr möglich

Ab Donnerstag um 4 Uhr sind auch die rund 140 Beschäftigten der Hadag zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Wie Verdi mitteilt, wird mit starken Einschränkungen beim Fährbetrieb im HVV gerechnet. In den laufenden Tarifverhandlungen hat die Arbeitsrechtliche Vereinigung Hamburg zuletzt eine Lohnerhöhung von 7 bis 8 Prozent für die Hadag-Beschäftigten über eine Laufzeit von drei Jahren geboten. Für Verdi ist das nicht ausreichend: Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der Löhne um 18 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens aber 625 Euro. Für Auszubildende ist eine Erhöhung um 350 Euro gefordert.

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Zusätzlich sind am Donnerstag mehrere hundert Beschäftigte der Stadt Hamburg zu einem erneuten Warnstreik für eine tarifliche Regelung zur Altersteilzeit aufgerufen. Hamburg nimmt den Angaben zufolge als Stadtstaat eine Sonderrolle ein. Anders als für Kommunalbeschäftigte in anderen Bundesländern fallen die Beschäftigten der Stadt Hamburg nicht unter den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), der aktuell in Potsdam verhandelt wird.
Bereits am Dienstag hat es im öffentlichen Dienst Warnstreiks gegeben. (dpa/mp)

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