Der erste gelang 1948: Die Geschichten der vier St. Pauli-Siege gegen Dortmund
Am Samstag versucht sich der FC St. Pauli an seinem fünften Sieg gegen Borussia Dortmund. Von 26 Spielen gingen bislang 17 an die Westfalen, fünf endeten unentschieden – und viermal konnten sich am Ende die Kiezkicker freuen. Ein Blick zurück auf das Quartett braun-weißer Siege.
Das 2:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale am 18. Januar 2022 ist noch in bester Erinnerung. St. Pauli war Zweitliga-Herbstmeister geworden, Etienne Amenyido traf schon nach vier Minuten zur Führung, die Dortmunds Belgier Axel Witsel mit einem Eigentor (40.) freundlicherweise ausbaute. Nach dem Wechsel musste sich Pokal-Torwart Dennis Smarsch zwar einmal Erling Haaland (58.) geschlagen geben, doch danach trafen weder der damalige BVB-Goalgetter noch seine Kollegen.
Die Mauer fällt, Andy Möller traf 1989 gegen den Kiezklub
Auch wenn wegen der Corona-Einschränkungen damals nur 2000 Fans im Stadion sein durften: Emotional war der Dienstagabend der Höhepunkt der Kiezkicker-Saison 2022/23, die danach deutlich an Fahrt verlor. Den Bundesliga-Aufstieg verfehlte St. Pauli ebenso wie es das Pokal-Viertelfinale bei Union Berlin verlor – und am Ende stand auch der HSV in der Tabelle ein vorletztes Mal vor den Kiezkickern.
Das war am 30. November 1989 noch die Regel. Kurz nach dem Mauerfall brachte der spätere Weltmeister, Europameister, Champions-League- und Weltpokal-Sieger Andreas Möller die Westfalen in der 13. Minute in Führung. Bis zur Schlussviertelstunde sah es nach einem Auswärtssieg des amtierenden DFB-Pokal-Siegers am Donnerstagabend aus, der für St. Pauli das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz bedeutet hätte.
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Doch dann drehte die Elf von Helmut Schulte das Spiel auf atemberaubende Weise. Erst erzielte André Golke (76.) mit einem Abstauber den Ausgleich, dann entdeckte Dirk Zander (89.) die Lücke in der BVB-Abwehr und schoss aus 15 Metern ins kurze Eck – zum bislang letzten Bundesliga-Sieg der Braun-Weißen gegen Dortmund.
Golke traf bei gleich zwei St. Pauli-Siegen über Dortmund
Ein gutes Jahr zuvor hatte St. Pauli am 22. Oktober 1988 angedeutet, dass der erste Bundesliga-Klassenerhalt der Vereinsgeschichte gelingen könnte. Golke köpfte den Ball in der 49. Minute am langen Pfosten aus kurzer Distanz zum 1:0-Siegtreffer ins Netz, nachdem St. Pauli schon die erste Spielhälfte dominiert hatte.
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Der erste der vier St. Pauli-Siege gegen Dortmund war auch der einzige, der nicht am Millerntor geschah. Am 5. Juni 1948 trafen sich der FC und die Borussia in Braunschweig, um den Endspielgegner des Hamburger SV in der britischen Zonenmeisterschaft zu ermitteln. Eine erste Partie eine Woche zuvor war unentschieden ausgegangen: In Gladbeck hatten sich beide Teams 2:2 getrennt. In Braunschweig dann erzielte Fritz Machate (25.) für St. Pauli den Treffer des Tages.
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Im Finale eine Woche darauf ging St. Pauli gegen den Stadtrivalen im Hoheluft-Stadion mit 1:6 unter. Nichtsdestrotrotz hatten sich die Braun-Weißen durch ihren Sieg gegen Dortmund für die deutsche Meisterschaft qualifiziert, in der Machate und Co. bis ins Halbfinale vorstießen. Dort war nach einem 2:3 nach Verlängerung gegen den 1. FC Nürnberg allerdings Schluss.
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