• Johannes Kahrs galt als mächtiger Strippenzieher in der SPD. Sein Kreisverband Hamburg-Mitte kam in den Genuss von vielen Spenden.
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Krasse Zahl: Hamburger SPD-Verband erhält Rekord-Spenden

Wer hat, der hat: Wenn es um Parteispenden geht, dann macht dem SPD-Verband Hamburg-Mitte keiner was vor. Über 640.000 Euro konnten die Genossen in nur vier Jahren ergattern. Wohl keine unwesentliche Rolle dabei spielt ein alter Bekannter: Ex-Bundestagsabgeordneter Johannes Kahrs. 

Die SPD Hamburg-Mitte konnte in den Jahren von 2016 bis 2019 insgesamt 642.907,20 Euro an Spendengeldern akquirieren. Dies haben Recherchen der Rechercheplattform „correctiv“ ergeben. Eine enorme Summe. Zum Vergleich: Alle Grünen Kreisverbände in Hamburg erhielten im gleichen Zeitraum lediglich insgesamt 52.849 Euro. 

Hamburg: SPD-Kreisverband von Kahrs bekommt Rekord-Spenden

In dem Zeitraum war Johannes Kahrs noch unbestrittener SPD-Boss in Mitte. Der mächtige Bundestagsabgeordnete schanzte Hamburg im Haushaltsausschuss regelmäßig Millionen an Fördergeldern des Bundes zu, galt als bestens vernetzt in Politik und Wirtschaft und schied im Mai 2020 völlig überraschend aus dem Bundestag aus. Offiziell, weil er das Amt des Wehrbeauftragten nicht bekommen hatte und um einen „Neuanfang außerhalb der Politik” zu wagen. 

Wie wichtig er für seine Partei war, wird nun auch durch die Veröffentlichungen der hohen Spendeneinnahmen deutlich. Auch, wenn Kahrs sich selbst nicht öffentlich äußern will, ob er in die Spendenallokation eingebunden war – klar ist, dass allein seine Prominenz den einen oder anderen Gönner angezogen haben dürfte. „Abgeordnete, die relativ bekannt sind, sorgen für höhere Spendeneinnahmen“, heißt es aus der SPD-Mitte gegenüber der MOPO. Wie man sich die vergleichsweise enorm hohe Spendensumme erkläre? „Natürlich liegt es nahe, dass das eng mit der Person Johannes Kahrs verbunden ist.“ Man habe aber auch seit seinem Rücktritt Spenden erhalten. 

Auffallend viele Spenden aus der Immobilienwirtschaft

Auffällig ist, dass viele der Spenden, die sich aus Privatpersonen und Unternehmen zusammensetzen, aus der Immobilienwirtschaft kommen. Ob sich daraus je eine Einflussnahme ergeben hat, ist nicht nachweisbar. 

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Klar ist, kein Kreisverband in Hamburg kommt auch nur annähernd auf diese Spendensummen – auch deutschlandweit meldet kein anderer Kreisverband auf correctiv-Nachfrage mehr Spendengelder. Allerdings: Die SPD war hier vergleichsweise transparent und veröffentlichte erhaltende Parteispenden. Kreisverbände der CDU, AfD und FDP machten fast flächendeckend keine Angaben zu erhaltenden Parteispenden. (fkm)

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