Warnstreiks in Hamburg: Ein Ausstand ist beendet – einer geht weiter
Am Donnerstag war auf der Hamburger Elbe deutlich weniger los als üblich. Denn es kamen keine Lotsen an Bord der großen Schiffe. Nun hat der Verkehr wieder Fahrt aufgenommen. Am Hamburg Airport wird auch am Freitag noch gestreikt – hier kommt es weiterhin zu Einschränkungen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte am Mittwochabend gegen 22 Uhr mit Beginn der Nachtschichten die Mitarbeiter des Hamburger Flughafens zu einem rund 48-stündigen Warnstreik aufgerufen. Der Streik soll noch bis zum Ende der Spätschichten am Freitag dauern. Hintergrund des Streiks ist der Tarifkonflikt im Öffentlichen Dienst.
Der Flughafen schreibt auf seiner Webseite, dass es zu „Verzögerungen und Beeinträchtigungen“ kommt. Reisenden wird empfohlen ihren Flugstatus regelmäßig zu prüfen und bei Bedarf Kontakt mit ihrer Airline aufzunehmen.
„Planen Sie mehr Zeit ein und kommen Sie frühzeitig zum Flughafen. Falls möglich, reisen Sie nur mit Handgepäck oder minimieren Sie Ihr aufgegebenes Gepäck”, steht auf der Webseite. Am Donnerstag und Freitag ist zudem kein Vorabend-Check-in für die Flüge des Folgetags möglich.
Streik im Hafen: Schiffe fahren wieder
Der Streik im Hafen ist vorerst beendet: Nach dem rund 36-stündigen Warnstreik sind nun auch wieder große Schiffe auf der Elbe unterwegs. Das ging aus Informationen des Internet-Ortungssystems Marine Traffic hervor. Auch die Fährlinien der Hadag nahmen demzufolge bereits gegen 5 Uhr wieder ihren Dienst auf.
Am Donnerstag hatte ein Warnstreik im öffentlichen Dienst den Verkehr auf der Elbe deutlich reduziert. So konnten alle Schiffe, die nur mit einem Lotsen an Bord durch den Hafen fahren dürfen, seit Mittwochabend den Hafen nicht mehr verlassen oder anlaufen.
Hintergrund war, dass auch der sogenannte Lotsenversetzdienst dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik gefolgt war. Ohne diesen kommen die Lotsen nicht an Bord der Schiffe. Im Hamburger Hafen müssen Schiffe ab einer Länge von 90 Metern und einer Breite von 13 Metern einen Lotsen an Bord haben.
Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn und mehr freie Tage
Hintergrund des Warnstreiks, dem im Hamburg am Donnerstag auch Mitarbeitende der städtischen Behörden, Theater, der Stadtreinigung und des Flughafens gefolgt waren, ist die Tarifrunde im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Verdi fordert eine Anhebung der Löhne um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro pro Monat. Außerdem verlangt Verdi unter anderem drei zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten.
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Die Arbeitgeber hatten Verdi zufolge noch kein Angebot vorgelegt. Die dritte Verhandlungsrunde ist für 14. bis 16. März in Potsdam geplant. (dpa/mp)
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