Weltrekord-Show nach dem Chart-Sturm: Superstar lässt Leichtathletik-Welt staunen
Armand Duplantis liebt die Show, doch nach seinem nächsten Weltrekord verweigerte der Überflieger den ganz großen Auftritt. Nein, singen wolle er nicht, sagte der Star unter den Stabhochspringern, „meine Stimme ist kaputt, weil ich geschrien habe“. Duplantis‘ Debütsingle „Bop“ hörten die Fans in Clermont-Ferrand daher nur vom Band, dafür lieferte der Schwede eine weitere unvergessliche Flugshow.
Duplantis schraubte seine Bestmarke auf 6,27 Meter und damit weiter an seiner Legende – als Athlet wohlgemerkt, nicht als Popstar. In seiner Disziplin reicht niemand auch nur annähernd an Mondo heran. Zehnmal hat er seinen Weltrekord nun verbessert. Zentimeter um Zentimeter. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
Duplantis Ziel liegt bei 6,30 Meter – Drei Zentimeter fehlen
6,30 Meter hat er sich selbst zum Ziel gesetzt, die Frage ist wohl nicht mehr, ob es passiert, sondern nur noch: Wann? Abwarten, antwortete Duplantis am Samstag, zuerst kommen die „28, 29“. Längst springt der zweimalige Olympiasieger in seiner eigenen Welt, in Frankreich ließ er die neue Bestmarke auflegen, nachdem er sich den Sieg mit 6,02 Meter gesichert hatte – und flog im ersten Versuch über die Latte.
„Ich habe mich einfach richtig gut gefühlt“, sagte der 25-Jährige und fügte hinzu: „Manchmal ist es einfach, manchmal nicht. Es steckt viel harte Arbeit dahinter, Entbehrungen.“ Das Gefühl, Weltrekord zu springen, sei „jedes Mal verrückt. Es ist ein Gefühl der Euphorie, schwer zu erklären.“
Erster Duplantis-Weltrekord stammt aus dem Jahr 2020
Duplantis hatte sich im Februar 2020 mit 6,17 Metern erstmals den Weltrekord gesichert. In Clermont-Ferrand gelang ihm der nächste Eintrag in die Geschichtsbücher der Leichtathletik. „Was soll ich sagen, ich bin hierhergekommen, um es zu tun. Ich habe alles dafür gegeben. Der Anlauf hat wirklich gut funktioniert. Ich habe es einfach geschafft“, sagte Duplantis.
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Viele Sprünge brauchte er in diesem Jahr nicht, um die Konkurrenz staunend zurückzulassen. Es war erst sein zweiter Wettkampf der Saison, die Hallen-EM in Apeldoorn/Niederlande Anfang März lässt er aus und bereitet sich lieber bei einem selbst organisierten Meeting in Uppsala/Schweden auf die WM in Nanjing/China (21. bis 23. März) vor. Er freut sich bereits auf die große Bühne.
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Denn: Für Duplantis geht es längst nicht mehr nur um Höhen und Rekorde. Er will die Welt begeistern, wenn nötig auch mit seiner Musik. „Die vielleicht wichtigste Botschaft ist, dass man versuchen sollte, eine gute Show zu bieten und nicht so einen steifen Wettbewerb“, sagte Duplantis: „Wenn man sich die erfolgreichen Sportarten anschaut, dann ist es oft wie eine Show.“ (sid/mb)
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