Nach überraschender Freilassung: Bill Cosby plant schon sein Comeback
Die Nachricht über die Freilassung von US-Komiker Bill Cosby ist vergangene Woche eingeschlagen wie eine Bombe. Der verurteilte 83-Jährige kam nach drei Jahren Haft überraschend frei – obwohl ihm verschiedene, meist verjährte, sexuelle Vergehen nachgewiesen werden konnten. Nach nur wenigen Tagen in Freiheit ist der fast blinde Ex-Häftling nun voller Tatendrang – und plant offenbar bereits sein Comeback.
Es war ein ganzer Apparat an Menschen, die in den Tagen nach Bill Cosbys Haft um den Komiker wuselten, ihn in seiner neuen Freiheit begleiteten – und vor allem die Medien mit immer neuen Informations-Happen bei der Stange hielten. An vorderster Front: sein Sprecher Andre Wyatt. Ein Kamerateam des US-Portals „Inside Edition“ nahm er nun mit ins Cosby-Anwesen in einem Vorort von Philadelphia, schilderte, wie sich der fast blinde Cosby in seinem Zuhause erstmal wieder zurechtfinden müsse und als erste Mahlzeit nach seiner Haft Pizza orderte.
Bill Cosby: Er plant offenbar auch eine Dokumentation
Doch bei Pizza essen wird es für den gebrechlichen Cosby offenbar nicht bleiben. Wyatt erzählte in dem Interview weiter: „Eine Reihe von Promotern und Comedy-Club-Besitzern haben angerufen und angefragt. Die Leute wollen ihn sehen.“ Die Pläne für eine Comeback-Tour der einstigen Comedy-Legende sollen offenbar recht konkret sein. Und nicht nur das: Wie die „Daily Mail“ berichtet, soll der 83-Jährige laut seines Sprechers eine Dokumentation planen und dafür bereits in „Verhandlungen mit Dokumentations-Teams“ sein. Um welche Firmen es sich dabei handelt, ließ er offen. Von Netflix, Hulu, HBO und Amazon gab es auf „Daily Mail“-Anfrage bisher keine Antwort dazu.
Vor den versammelten Reportern vor Cosbys Anwesen soll Wyatt kürzlich zudem gesagt haben: „Glauben Sie mir. Dieser Mann will reden.“ Aber will die Welt tatsächlich Cosby hören – und sehen?
Bill Cosby hätte eigentlich noch sieben Jahre in Haft sitzen müssen
Ein Comeback des Comedy-Stars, der in den USA lange als „America’s Dad“ verehrt wurde, dürfte vor allem für die 60 Frauen, die Cosby zum Teil unter Drogen sexuell gefügig gemacht und vergewaltigt hat, unerträglich sein. Seine Schuld ist bewiesen, er kam nun nur wegen des Deals eines früher mit dem Fall befassten Staatsanwalts frei.
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Cosby hätte in dieser Sache gar nicht erst angeklagt werden dürfen, hieß es in einer Stellungnahme des Obersten Gerichts im US-Bundesstaat Pennsylvania. Dabei gestand er selbst im Prozess teilweise sogar seine Taten, manche reichen bis in die 60er Jahre zurück. Nach dem eigentlichen Strafmaß hätte er noch sieben Jahre Gefängnis vor sich gehabt.