• Annalena Baerbock (Grüne) ist massiver Kritik ausgesetzt.
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache

Denkfabrik Agora erkennt kein Plagiat bei Buch von Annalena Baerbock

Rückendeckung für Annalena Baerbock: Die Denkfabrik Agora Energiewende sieht in der Übernahme von Formulierungen einer ihrer Studien im Buch der Grünen-Kanzlerkandidatin kein Problem. Doch der Wirbel um angebliche Plagiate in ihrem Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ scheint noch lange nicht ausgestanden.

„Insofern ist auch die wörtliche Übernahme des Konzepts aus unserer Studie durch Frau Baerbock nicht nur kein Plagiat“, erklärte Patrick Graichen, Direktor der Denkfabrik Agora Energiewende. Vielmehr freue es die Denkfabrik, dass das klimapolitische Konzept, um das es gehe, von allen drei Kanzlerkandidaten grundsätzlich befürwortet werde, so Graichen.

Baerbock: Buch ist kein „Sachbuch“

Unterdessen veröffentlichte der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber eine neue Übersicht zu Parallelen, die er zwischen Baerbocks Buch und anderen Publikationen ausgemacht hat. Weber selbst zählt mittlerweile mehr als 40 Stellen, bei denen der Grad der Ähnlichkeit zur möglichen Vorlage sehr unterschiedlich ausgeprägt ist.

Die „Bild“-Zeitung veröffentlichte am Samstag weitere Passagen aus dem Buch, die Aussagen von Grünen-Urgestein Joschka Fischer ähneln, die dieser in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ im vergangenen Dezember gemacht hatte. Darin geht es um Russland, die Gasleitung Nord Stream und um die Rolle Deutschlands in Europa und der Welt.

Zuletzt waren mehrere Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit Baerbocks Buch aufgekommen. Im Interview für die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) und die französische Zeitung Ouest-France sagte die Grünen-Chefin, sie habe „sehr bewusst auf Fakten aus öffentlichen Quellen zurückgegriffen“. „Das ist kein Fachbuch, daher gibt es keine Fußnoten.“ Zuvor hatte Baerbock gesagt, es handle sich nicht um ein „Sachbuch“.

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Auf die Frage, ob sie das Buch selbst geschrieben habe, antwortete sie: „Ja, aber wie es so schön heißt: Niemand schreibt ein Buch allein. Es sind nicht nur viele Ideen eingeflossen, ich habe dankenswerterweise auch Unterstützung bekommen.“ Grundlage seien Niederschriften langer Interviews mit ihr gewesen. Sie hatte zuvor erläutert, dass der Autor Michael Ebmeyer Gespräche mit ihr transkribiert und sie auf dieser Basis ihr Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ verfasst habe. (dpa)

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