Drama bei der Ski-WM: Deutscher Shooting-Star in Tränen aufgelöst
Nathalie Armbruster weinte. In einem Zelt im verregneten Granasen Skisenter von Trondheim spendeten erst Teamkollegen der 19-Jährigen Trost. Dann ließ sich die Nordische Kombiniererin von ihren Eltern auf der Tribüne in den Arm nehmen.
Die als Favoritin angereiste Schülerin aus dem Schwarzwald musste schon nach dem Skispringen alle Hoffnungen auf eine Medaille im letzten WM-Wettkampf begraben und belegte am Ende nur den achten Platz. Dass sie die Weltmeisterschaften ohne Edelmetall im Einzel verlässt, ist bei aller Freude über Silber im Mixed eine riesige Enttäuschung.
Nathalie Armbruster findet Trost in den Armen ihrer Eltern
In der Interviewzone rang Armbruster nach Worten. Immer wieder wurde ihre Stimme brüchig. Sie war froh, dass sie den Frust gemeinsam mit ihren Liebsten verarbeiten konnte.
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„Es ist wichtig, dass man da den Rückhalt hat“, sagte sie mit Blick auf ihre Eltern, die im Schmuddelwetter auf der Tribüne ausharrten, bis ihre Tochter zu ihnen konnte. „Natürlich wünschen die mir, dass ich das zeigen kann, was ich drauf habe. Aber im Endeffekt ist es denen egal, weil die mich nicht über den Sport definieren.“
Armbruster hatte in der Staffel WM-Silber gewonnen
Armbruster galt als große Favoritin auf Medaillen. Sie führt im Gesamtweltcup, war eigentlich in Topform nach Norwegen gereist. Schon zum Auftakt konnte sie ihr Potenzial aber nicht wie gewünscht abrufen.
Im Massenstart belegte die Sportlerin, die zuletzt stark in der Öffentlichkeit stand und unter anderem im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF zu Gast war, den sechsten Platz. Rang zwei im Mixed mit Jenny Nowak, Vinzenz Geiger und Julian Schmid nahm nach eigenen Angaben viel Druck. Für den letzten von drei Wettkämpfen nützte es nichts.
Armbruster hofft jetzt auf den Gesamtweltcup-Sieg
„Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht ganz so“, sagte Armbruster nach einem Sprung, der ihr Platz 20 und einen Rückstand von 2:18 Minuten auf die Spitze einbrockte. „Ich komme irgendwie mit der Schanze nicht ganz klar.“ Als beste Deutsche belegte Jenny Nowak zum Abschluss der Wettkämpfe der Kombiniererinnen den fünften Platz.
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„Heute hat es einfach nicht geklappt. Dass es bei einer Weltmeisterschaft passiert, ist natürlich traurig“, sagte Armbruster und versuchte, positiv zu bleiben.
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„Ich freue mich jetzt auf Oslo, auf die Großschanze, da geht’s auch um den Gesamtweltcup“, sagte sie zum Weltcup-Finale Mitte März. Fast trotzig fügte sie hinzu: „Das ist etwas, was für mich fast noch mehr bedeutet als eine WM, weil der Gesamtweltcup spricht für Konstanz und nicht für einen einzigen Wettkampf.“ Viel bedeutet ihr zudem ein Projekt nach der Saison. Sie will das Abitur machen und das mit einem Einser-Schnitt. (dpa/mp)
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