Krise? Welche Krise! Deutscher Skispringer schafft Sensation bei der WM
Die deutschen Skispringer befanden sich vor der WM in ihrer größten Krise seit Jahrzehnten. Mit dem Springen von der Normalschanze scheint diese Krise aber wie weggepustet. Völlig überraschend gewann Andreas Wellinger in Trondheim die Silbermedaille hinter dem neuen Weltmeister Marius Lindvik aus Norwegen.
Wellinger hat sein wochenlanges Formtief pünktlich zum Saisonhöhepunkt beendet. Der 29 Jahre alte Bayer sprang 106,5 und 104,5 Meter. Nur Lindvik war besser. Bronze holte sich Jan Hörl aus Österreich.
Karl Geiger als Vierter knapp am Podest vorbei
In dem hochklassigen Wettkampf trotzten die Weltklasse-Skispringer den widrigen Bedingungen mit Dauerregen und teilweise heftigem Wind. Karl Geiger schaffte es als zweitbester Deutscher auf Rang vier. Philipp Raimund kam auf Platz 15. Pius Paschke war wie zuletzt im Weltcup weit von seiner Bestform entfernt und kam nur auf Platz 30.

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Vor dem WM-Einzel in Norwegen war das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher rund zwei Monate in allen Wettbewerben chancenlos geblieben. „Aktuell bin ich total leer, es war ein super Sprung von Andi. Die Jungs haben echt einen tollen Job gemacht. Wir hätten uns das nicht erträumt“, sagte Horngacher im ZDF: „Wir müssen jetzt ein bisschen feiern und uns dann wieder sammeln für die große Schanze.“
Fulminantes Comeback für die deutschen Adler
Für die DSV-Adler war es nach schwierigen Wochen insgesamt ein fulminantes Comeback. Nach einem überragenden Saisonstart mit fünf Siegen von Paschke und einem Erfolg von Wellinger in der ersten acht Springen waren die deutschen Athleten tief in die Krise gerutscht und weit hinter die Besten zurückgefallen.

Die Normalschanze brachte aber wieder einmal den erhofften Aufschwung. Wellinger hatte 2018 auf dem kleinen Bakken Olympia-Gold sowie 2017 und 2023 WM-Silber geholt. Geiger war 2021 Vizeweltmeister und 2023 WM-Dritter.
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Für die Skispringer gibt es nach dem ersten Einzel in der zweiten WM-Woche drei weitere Entscheidungen auf der Großschanze. Am Mittwoch (16 Uhr) wartet zunächst das Mixed – am Tag darauf steht das Teamspringen auf dem Programm. Zum Abschluss wird am Samstag der Einzel-Weltmeister von der großen Schanze gesucht. (dpa/sid/mp)
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