Mannheim-Attentäter war früher Anhänger der rechten Szene – Pakistani wird zum Held
Nach der schrecklichen Pkw-Attacke in Mannheim schließen die Ermittler ein politisches Motiv des mutmaßlichen Täters aus. Doch neue Recherchen zeigen: Der Festgenommene war früher Teil der rechten Szene. Unterdessen wurde auch mehr über den Mann bekannt, der wohl noch viel Schlimmeres verhinderte.
Noch am Montagabend legten sich die Ermittler fest: Eine politische Motivation für den Anschlag in Mannheim, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren und elf Menschen teils schwer verletzt wurden, schlossen sie aus. Der festgenommene Alexander S. habe mutmaßlich eine psychische Erkrankung, die zu der Tat geführt hätte.
Alexander S. besuchte Neonazi-Demo und war Mitglied in einer rechten Gruppe
Jetzt gibt es jedoch Hinweise darauf, dass Alexander S. zumindest früher politisch aktiv war. Wie die sich selbst als „antifaschistisch” bezeichnende Rechercheplattform „Exif” schreibt, zeigen Fotos aus dem Oktober 2018 Alexander S. bei einem Aufmarsch von Reichsbürgern und Rechtsextremen in Berlin. Der Organisator der Demo war damals unter anderem der Berliner Landesverband der NPD. Laut der Rechercheplattform soll er zudem im Jahr 2018 Mitglied des „Ring Bunds” gewesen sein. Die Gruppe stammt aus dem Umfeld eines rechtsextremen Waffennetzwerks.
Taxifahrer stoppte Attentäter: „Der Mann ist der Held des Tages”
Unterdessen wurde auch mehr über den Mann bekannt, der mit seinem mutigen Einsatz eine womöglich noch größere Katastrophe verhinderte: Taxifahrer A. Muhammad (50) machte gerade eine Pause in einem Café, berichtet die „Bild“. Dann habe er gesehen, wie der Attentäter in eine Gruppe von Menschen auf einer Bank raste. Muhammad sei sofort in sein Taxi gestiegen und dem Fahrer hinterhergefahren. Nachdem der mutmaßliche Attentäter Alexander S. mit einem Wendemanöver scheiterte, stellte sich Muhammad, der laut „Berliner Zeitung“ pakistanische Wurzeln hat, mit seinem Auto dem Attentäter in den Weg.
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Dem Berliner „Tagesspiegel” bestätigte Jürgen Schwarz, der geschäftsführende Vorstand der Taxizentrale Mannheim den Vorfall. „Der Mann ist der Held des Tages”, sagte Schwarz der Zeitung.
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