Autos und Kinder drängen sich vor Unterrichtsbeginn dicht an dicht vor einer Grundschule.

Autos und Kinder drängen sich vor Unterrichtsbeginn dicht an dicht vor einer Grundschule. Foto: IMAGO/Funke Foto Services

So hitzig diskutieren Leser die Elterntaxi-Frage nach dem MOPO-Bericht

Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und dabei öfter auch mal die Straßen verstopfen – seit Jahren immer wieder ein heiß diskutiertes Thema. Die MOPO berichtete zuletzt über Yana N. aus Eilbek, die die täglichen Schulfahrten mit ihrem sechsjährigen Sohn verteidigte. Dadurch entbrannte vor allem auf Social Media erneut eine hitzige Diskussion zwischen zwei Lagern.

„Elterntaxis sind eine Gefahr, weil die meisten nur an sich denken und andere in Gefahr bringen!“, urteilt eine Instagram-Userin. Ein anderer Nutzer stimmt zu. „Man könnte das Kind auch zu Fuß zur Schule bringen. So lernt es gleichzeitig den Straßenverkehr und Selbstständigkeit kennen.“

Hitzige Diskussion auf Social Media über Elterntaxis

Den Vorwurf der Unselbstständigkeit ist auch bei vielen anderen Kommentaren Thema. „Kurz absetzen ist ja nicht weiter schlimm, aber das kann man auch nicht direkt vor der Schule, dann laufen die Kids mal ein kleines Stück. Das bekommen die schon hin“, schreibt ein Facebook-Nutzer. Allein auf dieser Plattform kommentierten mehr als 1200 Leute das MOPO-Posting, auf Instagram sind es ebenfalls an die 200.



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Grund für den regen Meinungsaustausch ist ein kürzlich erschienener MOPO-Artikel über die Yana N. (36) aus Eilbek. Sie bringt ihren sechsjährigen Sohn seit September täglich mit dem Auto zur Vorschule. Manchmal fahre sie auf der Suche nach einem Parkplatz eine Viertelstunde um den Block.

Kurzerhand stellte sich die Mutter Anfang Februar ins eingeschränkte Halteverbot, um ihr Kind ins Gebäude zu bringen, und kassierte einen Strafzettel. „Die Polizei stand schon vor der Tür. Ich habe gedacht, dass sie sich endlich um das Verkehrschaos kümmern“, sagt sie. „Niemand hat mich darauf angesprochen, dass ich hier nicht halten darf. Die haben gewartet, bis wir im Gebäude waren, dann gab es einen Strafzettel“, sagt die Mutter empört.

Der Schulweg ihres Kindes sei einen Kilometer weit. „Auf dem Land wäre das etwas anderes, aber hier in der Stadt geht das nicht“, sagt sie. „Mein Kind ist superselbstständig! Er ist aber gerade erst sechs geworden und muss schon von neun bis 16 Uhr in die Schule gehen, da kann ich ihn doch wenigstens hinbringen und abholen.“

Viele drückten Verständnis für Yana N. in Kommentaren aus

Sie lasse sich von anderen nicht vorschreiben, wie sie ihr Kind zur Schule bringt. Darauf antwortet eine Facebook-Userin sogar direkt: „Nö, es geht auch niemanden an, wie du dein Kind zur Schule bringst. Man darf halt nur keine Ordnungswidrigkeit begehen (zweite Reihe parken o.ä.)“ Mehr als 600 Personen gaben diesem Kommentar einen Daumen nach oben.

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Es gibt aber genauso viele Leute, die ihr Verständnis für Yana N. ausdrücken: „Ich kann es voll nachvollziehen, wenn man berufstätig ist und zuerst die Kinder zur Schule mit dem Auto bringt und anschließend zur Arbeit fährt“, heißt es in einem Kommentar auf Instagram.

„Ich würde mein Kind in dem Alter auch nicht allein gehen lassen!“, schreibt eine andere Nutzerin. „Wer übernimmt denn bitte die Verantwortung, wenn doch etwas passiert? Keiner!“ Viele prangern die gefährliche Verkehrssituation in Hamburg an. „Ich würde mein Kind überall hinfahren“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook. „Besonders in einigen Straßen in Eilbek fahren die Menschen rücksichtslos.“ Auch Yana N. betonte, dass sie sich freuen würde, wenn der Weg zur Schule sicherer werde. (aba)

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