Bundeswehr: Zahl der Soldaten aus Hamburg steigt stark – so viele sind minderjährig
In Deutschland wächst die Bereitschaft, einen freiwilligen Wehrdienst zu leisten. In Hamburg und Schleswig-Holstein nimmt die Zahl der Rekruten überdurchschnittlich zu.
Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr in Hamburg deutlich mehr freiwillige Soldaten rekrutiert. 311 freiwillig Dienstleistende und Zeitsoldaten aus der Hansestadt traten nach Angaben des Verteidigungsministeriums ihren Dienst an. Aus Hamburg waren im Jahr 2023 insgesamt 277 junge Männer und Frauen zur Bundeswehr gegangen. Das bedeutet eine Zunahme von 12,3 Prozent.
In Schleswig-Holstein traten 1120 freiwillig Dienstleistende und Zeitsoldaten ihren Dienst an. 2023 waren es 977 junge Männer und Frauen aus dem nördlichsten Bundesland gewesen. Das bedeutet eine Zunahme von 14,6 Prozent. Bundesweit betrug der Anstieg nach Angaben einer Sprecherin rund 8 Prozent.
Mehr Rekruten aus Hamburg und Schleswig-Holstein – so viele sind minderjährig
Aus der Hansestadt kamen dabei 17 nicht volljährige junge Männer und drei junge Frauen unter 18 Jahren. Im Vorjahr hatten ebenfalls 17 junge Männer, aber keine jungen Frauen im Alter von 17 Jahren ihren Dienst angetreten (Schleswig-Holstein: 82 Männer, 21 Frauen; 2023: 64 Männer, 14 Frauen). 17-Jährige brauchen dafür die Zustimmung ihrer Eltern und müssen einen physischen und psychologischen Eignungstest bestehen. „Der Beruf des Soldaten/ der Soldatin ist besonders und deshalb kommt es uns darauf an, dass sich alle Bewerbenden sowohl mit den Chancen als auch mit den Risiken des Dienstes in Uniform ausführlich befasst haben“, erklärte die Sprecherin.

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Freiwillig Wehrdienstleistende können erst nach zwölfmonatiger Ausbildung im Ausland eingesetzt werden. Wer sich für einen Wehrdienst im Heimatschutz verpflichtet, wird vor allem im Katastrophenschutz und in der Amtshilfe eingesetzt. An Auslandseinsätzen müssen Heimatschützer nicht teilnehmen.
In Hamburg meldeten sich im vergangenen Jahr 13 junge Männer und eine junge Frau zum Heimatschutz. (2023: 8 Soldaten, eine Soldatin). In Schleswig-Holstein waren es 2024 6 junge Männer und 2 junge Frauen (2023: 17 Soldaten, 2 Soldatinnen). Freiwillig Wehrdienstleistende können sich für 7 bis 23 Monate verpflichten. Zeitsoldaten binden sich für mehrere Jahre.
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In Hamburg beschäftigte die Bundeswehr im vergangenen Jahr 2888 Männer und 668 Frauen. 2023 waren es etwas mehr gewesen: 2957 Männer und 665 Frauen (Schleswig-Holstein: 11.947 Männer, 1848 Frauen; 2023: 12.019 Männer, 1796 Frauen).
Die Bundeswehr insgesamt hielt ihre Personalstärke ebenfalls nur knapp: Nach 181.512 Soldaten im Jahr 2023 zählte sie im vergangenen Jahr 181.167 Bedienstete. Zu den bekanntesten Einrichtungen der Bundeswehr in Hamburg zählen die Führungsakademie, die Helmut-Schmidt-Universität und das Bundeswehr-Krankenhaus. (dpa/mp)
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