Schiffs-Kollision auf der Nordsee: Vermisster Seemann wohl tot – eine Festnahme!
Nach der Schiffskollision vor der britischen Nordseeküste geht die britische Regierung vom Tod eines seit Montag vermissten Besatzungsmitglieds aus. „Unsere Arbeitshypothese ist, dass der Seemann traurigerweise gestorben ist“, sagte Verkehrsstaatssekretär Mike Kane am Dienstag vor dem Parlament in London. Die Angehörigen des Mannes seien informiert worden.
Das von der deutschen Reederei Ernst Russ betriebene Frachtschiff „Solong“ war am Montagmorgen mit dem Öltanker „Stena Immaculate“ kollidiert, der etwa 15 Kilometer vor der nordostenglischen Hafenstadt Hull ankerte. In der Folge ereigneten sich laut dem „Stena Immaculate“-Betreiber „zahlreiche Explosionen“, auf beiden Schiffen brach Feuer aus.
Nach Großeinsatz: Ein Crew-Mitglied bleibt vermisst
Die Küstenwache leitete nach dem Unglück einen Großeinsatz ein. Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder wurden an Land gebracht. Während die gesamte „Stena Immaculate“-Besatzung gerettet wurde, wurde von der „Solong“-Crew ein Besatzungsmitglied vermisst. Die Suche nach dem Mann wurde nach Angaben der Küstenwache am Montagabend eingestellt.
Ein Mann wurde wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung festgenommen. Bei dem Festgenommenen handelt es sich laut der Polizei um einen 59 Jahre alten Mann. Weitere Angaben machte sie nicht.
Die Gründe für die folgenschwere Kollission waren zunächst unklar. Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer erklärte am Dienstag, derzeit gebe es keine Hinweise, dass das Unglück böswillig herbeigeführt worden sei.
Schiffe stehen weiterhin in Flammen
Die Untersuchung der Unglücksursache wird bislang dadurch erschwert, dass die Feuer auf den beiden Schiffe noch nicht gelöscht sind. Die britische Küstenwache erklärte am Dienstag, der Brand auf der „Stena Immaculate“ sei „stark eingedämmt“ worden. Das Frachtschiff „Solong“, das sich von dem Tanker gelöst habe und südwärts drifte, stehe weiter in Flammen.
Auch die Umweltfolgen der Schiffskollision sind noch unklar. Bei dem Unglück war ein Kerosintank auf der „Stena Immaculate“ beschädigt worden.
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Allerdings wies die Hamburger Ernst Russ am Dienstag Angaben zurück, die „Solong“ habe 15 Container mit giftigem und leicht entflammbarem Natriumzyanid an Bord gehabt. Auf dem Frachter befänden sich lediglich vier leere Container, die in der Vergangenheit zum Transport der Chemikalie verwendet worden seien, hieß es. (afp/dpa/mp)
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