Verdi-Streiks in Hamburg: Elbtunnel und Fähren betroffen – Stadtreinigung zieht nach
Der nächste Streik kommt: Dieses Mal legen die Beschäftigten der Autobahn GmbH ihre Arbeit nieder. Es werden Einschränkungen am Elbtunnel (Othmarschen) erwartet. Auch bei Hadag und der Stadtreinigung wird gestreikt.
Zum Streik aufgerufen hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der Tunnelbetriebszentrale, die unter anderem für die Überwachung, Steuerung und Instandhaltung des Elbtunnels verantwortlich sind. Konkret geht es um den Zeitraum von Donnerstag, 18 Uhr, bis Freitag, 10 Uhr.
Streik am Donnerstag und Freitag: Einschränkungen am Elbtunnel
Mit der Autobahn GmbH wurde eine sogenannte Notdienstvereinbarung für den Streik getroffen. Absperr- und Umleitungsmaßnahmen sollen für einen sicheren Verkehr sorgen – es ist also mit Einschränkungen zu rechnen. Welche Maßnahmen genau getroffen werden, ist laut einem Autobahn-Sprecher aber noch unklar. Informationen hierzu sollen im Laufe des Donnerstags bekannt gegeben werden.
Von dem Streik betroffen sind neben dem Elbtunnel auch die Überdeckelungen Schnelsen und Stellingen auf der A7 sowie die innerstädtischen Tunnel Wallring- und Krohnstiegtunnel. Zu einem ganztägigen Warnstreik am Freitag aufgerufen seien zudem die Beschäftigten der Autobahnmeistereien Othmarschen und Stillhorn, der Verkehrszentrale Nord sowie der Niederlassung Heidenkampsweg.
Autobahn GmbH geht gerichtlich gegen Warnstreik vor
Wegen der mutmaßlich gravierenden Folgen eines Warnstreiks in der Tunnelbetriebszentrale versucht die Autobahn GmbH des Bundes, den Ausstand gerichtlich zu unterbinden. Ein Streik im sensiblen Bereich der Tunnelkette der A7 sowie der Flughafenzufahrten und des Wallringtunnels in der Innenstadt würden massive Verkehrsbehinderungen verursachen und potenziell gefährliche Situationen für die Verkehrsteilnehmer schaffen, teilte das Unternehmen mit. „Deshalb befindet sich die Autobahn GmbH des Bundes in einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit Verdi wegen der geplanten Arbeitsniederlegung.“
Verdi: Kollegen stoßen durch chronische Unterfinanzierung an Belastungsgrenzen“
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück.
„Unsere Arbeit ist enorm wichtig für die Verkehrssicherheit in diesem Land. Doch durch chronische Unterfinanzierung und Arbeitskräftemangel stoßen viele Kolleginnen und Kollegen an ihre Belastungsgrenzen“, sagt Claudia Latzer, Verdi-Vertrauensfrau in der Niederlassung Nord.
Auch bei Hadag wird gestreikt
Ein weiterer Tarifkonflikt betrifft die Beschäftigten der Hadag Verkehrsdienste GmbH, die nun in einem zweiten Warnstreik für 48 Stunden die Arbeit niederlegen sollen. Der Streik startet am Donnerstag um 4 Uhr und endet am Samstag zur gleichen Uhrzeit.
„Während des Streiks ist kein Fährbetrieb im Hamburger Hafen zu erwarten. Besonders betroffen sind die Fahrgäste in Finkenwerder und die Beschäftigten von Airbus“, teilte die Hamburger Hochbahn mit. Man werde deshalb auf den Buslinien 150 und X86 zusätzliche Busse fahren lassen. Die Linie X86 verkehrt ohne Zwischenhalt vom Bahnhof Altona direkt zu Airbus und zurück. Außerdem sei mit Einschränkungen bei der Hafenbahn, den Schleusen und Brücken sowie dem Lotsenversetzdienst zu rechnen.
Das könnte Sie auch interessieren: Verdi droht mit nächstem Flughafenstreik in Hamburg: „Absolut nicht ausgeschlossen!“
Verdi fordert für die Hadag-Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein Lohnplus um 18 Prozent, mindestens aber 625 Euro. Die Arbeitgeberseite habe bislang bei Laufzeit von 24 Monaten ein Lohnplus von lediglich 5,0 bis 6,65 Prozent angeboten.
Auch die Hamburger Stadtreinigung will am Freitag und Samstag streiken. Betroffen sind unter anderem die Müllabfuhr, die Straßenreinigung und die Sperrmüllabholung. Alle Streikenden, von Autobahn GmbH, Hadag und Stadtreinigung, sollen sich am Freitag um 8 Uhr vor der Elbphilharmonie auf dem Platz der deutschen Einheit zu einer Kundgebung versammeln. (mp/dpa)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.